Wertvolle Lebensmittel als Basis für das Wohlbefinden

Biobauer Loidl mit rotem Apfel in der Hand
© BIO AUSTRIA/Theurl
Biobauer Loidl mit Apfel in der Hand
© BIO AUSTRIA/Theurl

Gesunde Böden sind der Ursprung wertvoller Lebensmittel. Biobäuerinnen und Biobauern produzieren nicht nur qualitativ hochwertige Bio-Lebensmittel, sondern fördern durch ihre ökologische Wirtschaftsweise auch das Leben im Boden und halten dadurch die Umwelt, Pflanzen und Tiere gesund.

Der Konsum dieser Bio-Lebensmittel in Verbindung mit einem gesunden Lebensstil und ausreichender Bewegung tragen zur Prävention von chronischen Erkrankungen und Übergewicht bei, wie der wissenschaftliche Artikel „The microbiota-gut-brain axis in obesity“ besagt (1). Darüber hinaus schafft die Bio-Landwirtschaft ein lebenswertes Umfeld, denn sie steigert die Bodenqualität, sichert die Reinheit des Trinkwassers und schützt das Klima.

Besonders wertvoll

Der Wissenschaftliche Dienst des Europäischen Parlaments hat Ende 2016 einen Bericht mit dem Titel „Human health implications of organic food and organic agriculture“ veröffentlicht, dessen Ergebnisse besagen, dass biologisch produzierte Lebensmittel einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben: Demnach kann der Verzehr von biologisch produzierten Lebensmitteln das Risiko für Allergien im Kindesalter, für Übergewicht bzw. Adipositas im Erwachsenenalter und für Non-Hodgkin-Lymphome (Lymphkrebs) senken (2).

Mehr vom Guten

Wie der wissenschaftliche Artikel „Organic food in the diet: Exposure and health implications“ zeigt, konnte mittels Vergleichen von Inhaltsstoffen in Lebensmitteln aus unterschiedlichen landwirtschaftlichen Anbaumethoden belegt werden, dass Lebensmittel aus Bio-Landwirtschaft meist signifikant höhere Werte wertvoller Inhaltsstoffe in sich bergen (4).

Außerdem wurde im Bericht „Human health implications of organic food and organic agriculture“ festgehalten, dass sowohl Bio-Milch als auch Bio-Fleisch im Vergleich zu konventionellen Produkten 50 Prozent mehr Omega-3-Fettsäuren enthalten (2). Darüber hinaus weisen Bio-Lebensmittel, wie der wissenschaftliche Artikel „Organic agriculture: does it enhance or reduce the nutritional value of plant foods?“ zeigt, auch eine besonders hohe Anzahl an sekundären Pflanzenstoffen auf (3).

Bio sagt Nein, wo es klug ist

Der oben genannte Bericht des wissenschaftlichen Dienstes des Europaparlaments (2), aber auch Berichte der Vereinten Nationen (UN) (5,6), der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) (7) weisen darauf hin, dass Pestizide, auch in geringen Konzentrationen, die die erlaubten Höchstmengen in Lebensmitteln nicht erreichen, ein Gesundheitsproblem darstellen können.

Biobäuerinnen und Biobauern verwenden weder chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel noch leichtlösliche mineralische Düngemittel, was dazu führt, dass sich in biologischen Lebensmitteln nachweislich keine bzw. signifikant niedrigere Rückstände von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Nitraten befinden, wie die wissenschaftlichen Artikel „Higher antioxidant and lower cadmium concentrations and lower incidence of pesticide residues in organically grown crops: a systematic literature review and meta-analyses“ und „Are organic foods safer or healthier than conventional alternatives? A systematic review“ zeigen (8,9).

Auf Bio ist Verlass

Die Zunahme der Antibiotikaresistenzen stellt ebenfalls ein weltweites Gesundheitsrisiko dar, wie aus dem Bericht „Human health implications of organic food and organic agriculture“ und Berichten der Vereinten Nationen sowie der Weltgesundheitsorganisation hervorgeht (2,5,6,7). Auch hier bietet die biologische Landwirtschaft einen Ausweg: In der Bio-Tierhaltung ist der vorbeugende Einsatz von Antibiotika verboten, was das Risiko von Antibiotikaresistenzen minimieren kann, wie der Bericht „Human health implications of organic food and organic agriculture“ besagt (2). Ein weiterer gesundheitsfördernder Faktor der biologischen Landwirtschaft: Sie ist seit jeher frei von Gentechnik.

Quellen

(1) Torres-Fuentes C, Schellekens H, Dinan TG, Cryan JF: The microbiota-gut-brain axis in obesity. Lancet Gastroenterol Hepatol. pii: S2468-1253(17)30147-4, 2017 doi: 10.1016/S2468-1253(17)30147-4

(2) EPRS (European Parliamentary Research Service), Scientific Foresight Unit (STOA): Human health implications of organic food and organic agriculture. European Parliament, Brussels, 2016

(3) Brandt K, Molgaard JP: Organic agriculture: does it enhance or reduce the nutritional value of plant foods? J Sci Food Agric, Vol. 81: 924-931, 2001

(4) Brantsæter AL, Ydersbond TA, Hoppin JA, Haugen M, Meltzer HM: Organic food in the diet: Exposure and health implications. Annu Rev Public Health, Vol 38:295-313. 2017

(5) United Nations. Political Declaration of the high-level meeting of the General Assembly on antimicrobial resistance. New York, USA, 2016

(6) United Nations. Report of the special rapporteur on the right to food. General Assembly, Human Rights Council, Thirty-fourth session, 2017

(7) FAO (Food and Agriculture Organisation of the United Nations) and WHO (World Health Organization): International code of conduct on pesticide management: Guidlines on highly hazardous pesticides. Rome, 2016

(8) Baranski M, Srednicka-Tober D, Volakakis N, Seal C, Sanderson R, Stewart GB, Benbrook C, Biavati B, Marlellou E, Giotis C, Gromadzka-Ostrowska J, Rembialkowska E, Skwarto-Sonta K, Tahvonen R, Janovska D, Niggli U, Nicot P, Leifert C: Higher antioxidant and lower cadmium concentrations and lower incidence of pesticide residues in organically grown crops: a systematic literature review and meta-analyses. Br J Nutr, Vol. 112(5):794-811, 2014 doi: 10.1017/S0007114514001366

(9) Smith-Spangler C, Brandeau ML, Hunter GE, Bavinger JC, Pearson M, Eschbach PJ, Sundaram V, Liu H, Schirmer P, Stave C, Olkin L, Bravata DM: Are organic foods safer or healthier than conventional alternatives? A systematic review. Ann Intern Med, Vol. 157:348-366, 2012