Weltwassertag 2019: Bio ist aktiver Wasserschutz

© Alexandra Ploy
© Alexandra Ploy

Der Weltwassertag findet jährlich am 22. März statt und steht heuer unter dem Motto „Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle“. 

1992 wurde der Aktionstag rund um die Lebensgrundlage Wasser von der UN-Generalversammlung ins Leben gerufen und soll für den notwendigen Schutz der wertvollen Ressource Aufmerksamkeit schaffen.

Nachhaltigkeit ist gefragt

Laut UN-Weltwasserbericht 2018 kann eine umweltfreundlichere Wasserbewirtschaftung die weltweite landwirtschaftliche Produktion um etwa 20 Prozent erhöhen, in einkommensschwachen Ländern sogar um 79 Prozent. Um dieses Ziel erreichen zu können, muss, wie der Bericht zeigt, Wasser nicht nur effizient eingesetzt werden, sondern auf Pestizide verzichtet und die Bodenbedeckung verbessert werden.

Bio ist aktiver Wasserschutz

Welche Art der Landwirtschaft betrieben wird, hat einen großen Einfluss auf den Zustand der Gewässer. Biobäuerinnen und Biobauern tragen durch ihre nachhaltige Wirtschaftsweise zum Erhalt unserer Lebensgrundlage Wasser bei. Einerseits durch die Förderung gesunder Böden, andererseits setzen sie zahlreiche Maßnahmen, die sich auch positiv auf das Grundwasser auswirken.

Der Boden als Schlüssel

Sowohl die Qualität unseres Trinkwassers als auch die Wasserqualität unserer Oberflächengewässer wie Bäche, Flüsse oder Seen ist eng mit der Qualität unserer Böden verknüpft. Denn der Boden wirkt wie ein natürlicher Filter zur Reinigung des Wassers, vorausgesetzt der Boden selbst ist gesund und frei von schädlichen chemischen Rückständen.

Schutz vor Überdüngung

Biobäuerinnen und Biobauern fördern durch ihre ökologische Wirtschaftsweise gesunde Böden indem sie Zwischenfrüchte anbauen, auf eine ausgeklügelte Fruchtfolge achten und auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leichtlösliche mineralische Dünger verzichten. Stattdessen werden Bio-Pflanzen über organische Dünger wie Tiermist, Kompost und Ernterückstände mit Nährstoffen versorgt und Leguminosen wie Luzerne und verschiedene Kleearten angebaut, die durch Bindung von Luftstickstoff für die Stickstoffversorgung der nachfolgenden Kulturen sorgen.

Diese Maßnahmen und die flächengebundene Tierhaltung sowie vorwiegend hofeigene Futtermittel schonen die natürlichen Ressourcen und verhindern unter anderem, dass überschüssige Nährstoffe in das Grundwasser gelangen und dieses verschmutzen. So belegen Vergleichsuntersuchungen, dass in der Bio-Landwirtschaft deutlich weniger Nitrat, im Bio-Ackerbau bis zu 60% weniger, ins Grundwasser ausgetragen wird.

Auch in Extremen sicher

Aufgrund eines höheren Humusgehaltes und dem Erhalt der natürlichen Struktur des Bodens können Bio-Böden große Wassermassen speichern. So lindern sie die Auswirkungen sowohl von Starkregenfällen als auch Trockenperioden. Diese Eigenschaften sind vor allem in Zeiten des Klimawandels eine wichtige Stütze in der Wasserversorgung.

Wichtige Maßnahmen für die Zukunft

Die Zukunft unserer Ernährung hängt davon ab, wie mit Wasser umgegangen wird. Laut Prognosen der UN werden bis 2050 bis zu 5,7 Milliarden Menschen in Gebieten leben, die mindestens einen Monat pro Jahr von Wassermangel betroffen sind, wenn sich am bisherigen Umgang mit der Lebensgrundlage Wasser nichts ändert. Dabei ist die Bio-Landwirtschaft einmal mehr ein Vorbild, wie auch für künftige Generationen sauberes Wasser erhalten werden kann.