Bio-Award Steiermark 2025 geht an Biohof Hold aus Großlobming

Andreas Steinmetz und Magdalena Hirt vom Biohof Hold holen den 9. steirischen Bio-Award in die Obersteiermark. Mit ihrem Bio-Schweinemastbetrieb inklusive Direktvermarktung überzeugten die jüngsten Finalisten des Jahres beim vierwöchigen Online-Voting.
Am 2. Juni 2025 verlieh Bio Ernte Steiermark im Zuge einer feierlichen Abendveranstaltung im ORF Landesstudio Steiermark den Bio-Award 2025. Die drei Finalist:innen wurden über mehrere Wochen hinweg auf den Kanälen von ORF Steiermark vorgestellt und konnten ihren Zugang zur biologischen Landwirtschaft präsentieren. Besonders spannend war in diesem Jahr das Produktsortiment: Mit zwei Höfen, die Bio-Schweinehaltung betreiben, und einem Betrieb mit Spezialkulturen wie Bio-Aronia, Bio-Haselnüssen und Bio-Mandeln, zeigt der diesjährige Award, dass Bio-Betriebe in unterschiedlichsten Sparten Fuß fassen können und oft wichtige Pionierarbeit leisten.
Bio-Award Gewinner 2025: Biohof Hold

Beim Bio-Award haben die Obersteirer:innen anscheinend gute Karten. Auch 2025 überzeugte ein junger, charismatischer Betrieb das Publikum und holte den Award nach Großlobming. Wer mit Andreas Steinmetz und Magdalena Hirt vom Biohof Hold ins Gespräch kommt, kann das gut verstehen. Mit Andreas Entscheidung, als Haupterwerbslandwirt zu arbeiten, brachte der motivierte Junglandwirt neues Leben auf den elterlichen Hof. Die Wahl fiel auf die Bio-Schweinehaltung – für das Murtal und einen Betrieb in Ortslage äußerst ungewöhnlich. Die Nachfrage zeigt, dass sich die mutige Entscheidung ausgezahlt hat. Die zahlreichen Produkte von Bio-Frischfleisch bis hin zur Bio-Käsekrainer sind äußerst beliebt.
„Wir freuen uns riesig über den Gewinn des Bio-Awards 2025. Dieser Erfolg gehört aber nicht nur uns. Wir wollen allen Biobäuerinnen und Biobauern gratulieren, die sich täglich mit Leidenschaft und Hingabe für das Wohl ihrer Tiere, einen gesunden Boden und eine zukunftsfähige Landwirtschaft einsetzen. Alle Biohöfe verdienen einen Award, denn sie leisten Großartiges“, meint Bio-Award Gewinner Andreas Steinmetz.
Vom Anbau der Futtermittel über die Schlachtung bis hin zur Verarbeitung nimmt der junge Bio-Landwirt alles selbst in die Hand. Kreislaufwirtschaft, Tierwohl und ein gesunder Boden sind ihm besonders wichtig. Freundin Magdalena Hirt ist für die Alpaka-Herde verantwortlich: Zukünftig sollen Alpaka-Wanderungen und Yoga das Angebot ergänzen. Für das Preisgeld hat sie schon eine Idee: Ein weiteres Alpaka wird den Hof bereichern und die bunte Herde mit Namen diverser Kaffee-Spezialitäten wie Mokka, Macchiato und Co. ergänzen. Auf den Namen sind wir schon gespannt.
„Ein herzliches Dankeschön an alle, die für uns gestimmt haben. Die Unterstützung war überwältigend und hat uns gezeigt, wie viel Rückhalt wir haben. Es war eine spannende Reise und wir konnten viele neue Erfahrungen sammeln und über uns selbst hinauswachsen“, berichtet Magdalena Hirt.
Bio stößt bei Steirerinnen und Steirern auf offene Ohren
Bis man den Bio-Award in den Händen halten darf, ist es ein langer, aber lohnender Weg – von der Nominierung im März bis zur Preisvergabe im Juli durften die Finalist:innen viel Neues lernen. Vom professionellen Video-Dreh am eigenen Hof bis hin zu Interviews für Radio und Presse. Der Einsatz der Höfe und ihre spannenden Lebenswege stießen beim Publikum auf offene Ohren. Das beweisen die zahlreichen Stimmen, die 2025 wieder für die Betriebe abgegeben wurden. Für die reichweitenstarke Verbreitung sorgte Medienpartner ORF Steiermark.
„Der Bio-Award ist weit mehr als nur eine Auszeichnung – er ist ein Symbol für höchste Wertschätzung gegenüber jenen, die mit Leidenschaft, Innovation und Verantwortung die Zukunft der Landwirtschaft gestalten. In einer Zeit, in der die Auswirkungen des Klimawandels für die Gesellschaft und Landwirtschaft immer deutlicher sichtbar werden, ist es umso wichtiger vorausschauend zu handeln und auf langfristige Bodenfruchtbarkeit, Biodiversitätsförderung und Wasserschutz zu setzen. Bio-Betriebe sind hier Vorbilder, die zeigen, dass biologisches Wirtschaften und Umweltschutz Hand in Hand gehen können. Gemeinsam wollen wir diese positive Entwicklung weiter vorantreiben und die Bio-Bewegung in der Steiermark stärken – für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft“, erklärt Thomas Gschier, Obmann von Bio Ernte Steiermark
Beeindruckt vom Engagement der drei Bio-Award Finalist:innen zeigten sich auch zahlreiche Ehrengäste, die der Preisverleihung beiwohnten, darunter Landesrätin Simone Schmiedtbauer und LK-Steiermark Vizepräsidentin Maria Pein, die direkt aus Wien von den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen des Agrarumweltprogramms (ÖPUL) anreisten. Barbara Köcher-Schulz, AMA-Bio-Marketing-Managerin, berichtete über die aktuellsten Zahlen zur Entwicklung des österreichischen Bio-Marktes und gratulierte den Finalist:innen für ihren täglichen Einsatz.
Die weiteren Finalist:innen 2025
Aus den eingegangenen Bewerbungen wählte eine Fachjury drei Finalist:innen für 2025 aus. Neben dem Gewinnerbetrieb Biohof Hold stellten sich der Handlhof aus Allerheiligen bei Wildon und der Aroniahof Kober aus Ilz dem Publikumsvoting. Die beiden zweitplatzierten Betriebe konnten sich ebenso über zahlreiche Preise und die Wertschätzung durch das Publikum freuen.
Aroniahof Kober
Franz & Irmgard Kober, 8262 Ilz

Die innovativen Ideen scheinen Franz und Irmgard Kober auf ihrem Aroniahof im steirischen Vulkanland nie auszugehen. Nach den äußerst erfolgreichen steirischen Bio-Haselnüssen wahlweise geröstet oder mit Bio-Schokolade überzogen, wurde mit dem Himbeer-Holunder Kindersekt das nächste innovative Produkt geschaffen. Im Gespräch berichtet Franz voller Tatendrang, dass bereits das nächste Produkte in den Startlöchern steht: Dieses Mal mit Aroniabeere, dem Hauptprodukt des Hofes. Der Aroniabeere ist es auch zu verdanken, dass die rund 26 Hektar Obst- und Ackerflächen biologisch bewirtschaftet werden. Heute wachsen noch zahlreiche andere Spezialkulturen wie Haselnüsse, Mandeln und Indianerbanane auf den Bio-Flächen.
Handlhof – Zukunftsbauer
Franz & Bettina Handl, 8412 Allerheiligen bei Wildon

Nur über ein Produkt zu erzählen, fällt am Handlhof schwer: Hier steht Vielfalt am Programm. Und das oft mit dem gewissen Extra. Die Bio-Schweine werden als Weideschweine gehalten, auch die Galloway-Rinder genießen 365 Tage im Freien. Am Acker wächst Bio-Getreide wie Einkorn, Dinkel und Roggen, zum Teil aus eigenem Saatgut. Stroh und Futter für die Tiere werden selbst hergestellt. Auch Ölfrüchte, Spargel und Kartoffel werden angebaut. Und Bio-Hühner finden am Hof ebenso ein zuhause. Klingt nach einer Menge? Viele Produkte werden am Hof weiterveredelt und direktvermarktet. Bei den Fleischwaren verzichteten Bettina und Franz fast vollständig auf Pökelsalz. Wer sich Zukunftsbauer nennt, achtet natürlich auch auf gesunde Böden: Im Ackerbau setzt Franz auf bodenregenerative Maßnahmen wie Untersaaten bei allen Ackerkulturen, vielfältige Fruchtfolgen mit bis zu 15 verschiedene Kulturen pro Jahr und Mischkulturen.
Ein AWARD mit starken Partnern
Der Bio-Award 2025 fand in Kooperationen mit dem Medienpartner ORF Steiermark und den Sponsoren Raiffeisen Landesbank Steiermark AG, Etivera, Österreichische Hagelversicherung, Zotter Schokoladen GmbH und „Urlaub am Biobauernhof“ statt.
Bio Ernte Steiermark
Bio Ernte Steiermark ist die Landesorganisation innerhalb des Verbandes BIO AUSTRIA. Mehr als 2.000 steirische Betriebe wirtschaften nach den strengen Bio-Richtlinien von BIO AUSTRIA hinsichtlich Produktion und Kontrolle und fühlen sich sowohl der Natur als auch den Mitmenschen verpflichtet. Sie übernehmen Verantwortung gegenüber Tieren, Umwelt, Mensch und Klima.
Mehr Infos zum EU-Bio-Logo unter www.bio-austria.at/EU-Bio-Logo
