Fermentieren liegt im Trend

Herstellung Sauerkraut
©Antje Wolm

Mit fermentierten Lebensmitteln kann man nicht nur dem eigenen Wohlbefinden etwas Gutes tun, sondern auch die Erntesaison verlängern, ohne Energie für andere Methoden des Haltbarmachens wie etwa Tiefkühlen oder Trocknen zu verbrauchen. Es ist also ein durch und durch nachhaltiger Verarbeitungsprozess, der lange Zeit in Vergessenheit geraten war und sich nun wieder großer Beliebtheit erfreut.

Andrea Fermentista erzählt in der aktuellen BioLife Ausgabe, wie sie zum Fermentieren kam und was das Besondere daran ist.

Hier gibt Sie ein paar zusätzliche Tipps:

Tipps und Tricks für EinsteigerInnen

Grundsätzlich braucht man nicht viel und es kommt ganz darauf an, was man fermentieren möchte. Beim Fermentieren von Gemüse reichen ein Brett, ein Messer und ein Gärgefäß. Als Gärgefäß zum Gemüse Fermentieren eignet sich ein Bügelverschlussglas sehr gut. Zum Beschweren des Gemüses besorgt man sich am besten Granitsteine und kocht diese vor jeder neuen Verwendung einmal aus. Vieles hat man bereits zuhause oder muss man sich nur einmalig besorgen, da man es immer wieder verwenden kann.
Für die Fermente selbst gilt: Eines nach dem anderen! Entscheide dich für ein Ferment, das du ausprobieren möchtest. Passt es gut in deinen Alltag? Ist es eine Bereicherung für dich? Wenn die ersten Schritte für dich zufriedenstellend sind kannst du das nächste Ferment auf dieselbe Weise ausprobieren. Es kann sonst passieren, dass du die Freude an der Fermentation verlierst, weil es dir zuviel wird. Als Fermentista musst du nicht alles wissen und können. Viel wichtiger ist die Freude am Essen und am Experimentieren, neugierig und offen zu sein.

Praxisbeispiel Sauerkraut

  • Vom Kraut ein paar äußere Krautblätter für später zum Abdecken zur Seite geben und waschen.
  • 1 kg Kraut waschen und fein reiben. 1 EL Salz hinzufügen und das Gemüse mit sauberen Händen solange kneten, bis Flüssigkeit austritt. Es können auch Gewürze wie beispielsweise Kümmel hinzugefügt werden.
  • Sobald genug Flüssigkeit beim Kneten aus dem Kraut ausgetreten ist, wird das Kraut in ein sauberes 1,5 l Bügelglas geschichtet. Dabei darauf achten, dass wenig Luftlöcher bleiben. Mit den zur Seite gegebenen Krautblättern abdecken und mit Granitsteinen beschweren. Andere Steine können sich durch die Säure auflösen. Das Gemüse sollte mit der beim Kneten ausgetretenen Lake gut bedeckt sein. Wenn notwendig, etwas Salzlake zubereiten und darüber gießen (3 g Salz je 100 ml Wasser). Das Glas luftdicht verschließen.
  • Das Glas für die Fermentation auf ein Backblech stellen und bei Zimmertemperatur ohne direkte Sonneneinstrahlung 5-7 Tage fermentieren lassen. Die Fermentationsdauer hängt von vielen Faktoren ab (Temperatur, dem Gemüse selber, Salzgehalt, usw.).