Dem Giersch auf der Pirsch

© BIO AUSTRIA Kärnten

Im Garten lässt die große Ernte noch ein wenig auf sich warten – da müssen zuerst noch alle Setzlinge in den Boden. Vielleicht findet ihr beim Umgraben noch die eine oder andere Karotte oder Kartoffel vom Vorjahr, doch gelüstet es uns nun doch auch schon, frische, knackige und durch das Chlorophyll strahlend grüne Blätter zu ernten. Nun ist die Zeit um sich eine Neun-Kräuter-Suppe zu köcheln. Traditionell gibt’s ja am Gründonnerstag eine Kräutersuppe. Idealer wäre es, so ein Süppchen öfter zu kochen, da der Magen-Darm-Trakt mit einer einmaligen Gabe von Wildkräutern meistens überfordert ist und die tollen, gesunden Inhaltsstoffe gar nicht in dem Maße aufnehmen kann, wie sie zur Verfügung stünden. Frische Gaben aus der Natur, regelmäßig gegessen, haben auf unseren Körper und unseren Geist eine stärkende und reinigende Wirkung.

Das erste frische Grün des Jahres galt schon immer als besonders heilkräftig. Die Pflanzen haben sich im Winter ausgeruht und treiben nun mit voller Energie ins neue Jahr hinein. Diese Energie können wir uns nun zu Nutze machen und gleich im Garten dem Giersch zu Leibe rücken. Die beste – oder bekömmlichste – Möglichkeit den Giersch im Garten zu reduzieren ist, ihn einfach kontinuierlich aufzuessen. Es bieten sich nun auch der Löwenzahn, die Brennnessel, Vogelmiere, Gundelrebe und die Schafgarbe an. Auch Spitzwegerich, Gänseblümchen, Sauerampfer, Pimpinelle, Taubnessel und die Knoblauchrauke dürfen in den Suppentopf. Dann noch der Bärlauch – ein ganz besonderes Kraut – welches den Namen nicht von ungefähr bekam. Die Bären suchen nach ihrem Winterschlaf danach, um mit dessen magen-, darm- und blutreinigender Wirkung ihren Kreislauf wieder voll in Schwung zu bringen. Welche Kräuter in der Kräutersuppe verarbeitet werden, ist letztendlich jedem selbst überlassen – die Pflanzenlieblinge finden sich jedoch am besten beim Durchprobieren.

Wächst nicht alles im eigenen Garten, können diese Kräuter auch wild gesammelt werden. Dabei ist zu beachten, dass beim Sammeln Flächen neben viel befahrenen Straßen gemieden werden und auch Wiesen neben Spazierwegen mit einer hohen Hundefrequenz nicht ideal sind. Unter Naturschutz stehende Kräuter dürfen nicht gepflückt werden. Es sollte selbstverständlich sein, dass an einem Standort nicht der komplette Pflanzenbestand weggesammelt wird und somit ein Fortbestehen der Art gewährleistet ist. Generell gilt es, nur solche Mengen zu sammeln, die auch tatsächlich benötigt werden – alles über Haushaltsmengen muss angesucht und bewilligt werden.

Sollten einem die genannten Kräuter nicht eindeutig bekannt sein, kann man sich entweder mit jemandem aus dem Bekanntenkreis auf die Suche machen, der die Pflanzen eindeutig erkennt, oder sich bei einer geführten Kräuterwanderung anmelden, bei der einem wichtiges Grundwissen vermittelt wird. Angebote gibt es viele bei uns im Ländle.

Rezepttipp:

  • 5-7 Handvoll Kräuter (9 verschiedene)
  • etwas Öl
  • 1 Zwiebel
  • ¾ l Gemüsebrühe
  • 1-2 Kartoffeln
  • Sahne, Salz und Pfeffer nach Belieben