Die Bio-Roadshow – DER BLOG

In unserem Blog berichten wir – Ellice und Cristina – was wir auf der Bio-Roadshow erleben.
Ihr habt Fragen? Schreibt sie uns gerne!
Wir lernen wie Bio-Wein hergestellt wird!
29.08.2022
So schnell geht es und unsere Tour neigt sich auch schon wieder dem Ende zu. Unser letzter Halt bringt uns in den Bezirk Neusiedl am See im sonnigen Burgenland.

Heute zeigt uns der Sommer noch einmal was er kann. Schon am Vormittag ist es fast schon drückend heiß. Umso mehr freuen wir uns über den erfrischenden Traubensaft, den uns Victoria und Sigrid Lehner gleich bei unserer Ankunft anbieten. Während wir uns mit dieser Erfrischung die Stärkung für unseren Ausflug in die Weingärten stärken, fangen wir mit dem Mutter-Tochter-Duo schon angeregt zu plaudern an.
Gemeinsam mit Vater und Ehemann Erwin und Sohn und Bruder Sebastian betreiben sie den Weinbau und Heurigen mit ganz viel Herzblut. Sigrids Leidenschaft gilt dem Boden, das merkt man sofort. Sie hat ein tiefes Verständnis über die vielfältigen Wechselbeziehungen in der Natur. Der Traubenwickler zum Beispiel ist ein bekanntes Problem im Weinbau. Dieser Nachtfalter kann in 3 verschiedenen Lebensstadien die Bildung der Weintrauben schädigen. Ein Problem wird das, wenn die geschädigten Trauben überhandnehmen. Um es gar nicht erst soweit kommenzulassen, hilft sich die Familie Lehner mit Begrünungen zwischen und auch unter den Rebstöcken. So wird Lebensraum für viele unterschiedliche Insekten geschaffen, die ihrerseits dem Traubenwickler das Leben ein wenig erschweren. So werden auf ökologische Art und Weise zum einen die Biodiversität gefördert und gleichzeitig der Schädlingsdruck reduziert. Ein weiterer angenehmer Effekt von begrüntem Boden ist der, dass die Flächen im Vergleich zur braunen nackten Erde viel kühler sind. Im Hinblick auf die immer heißer werdenden Sommer, darf dieser Effekt nicht vernachlässigt werden.
Außerdem lernen wir, wie die Traube in die Flasche kommt. Wir bekommen erklärt, was der Unterschied zwischen engbeerigen und lockerbeerigen Trauben ist, dass der Zuckergehalt zwischen 16 und 18 °KMW (Klosterneuburger Zuckergrade) bei der Ernte beträgt und, dass Weinstöcke teilweise bis zu 80 Jahre alt werden können.
Danach geht es für uns in die Produktionshalle des Weinguts. Sebastian ist dort schon am Keltern, also dabei, die Flüssigkeit von der Maische in die Gärtanks zu füllen.
Nächster Halt für das spätere Genussmittel ist dann der Weinkeller, in dem der Wein dann zum Reifen in kleineren und größeren Barriquefässern gelagert wird.

Begeistert von den vielen Erfahrungen, aber auch etwas erschöpft, machen wir es uns danach wieder im angenehmen Schatten des Innenhofs des Heurigens gemütlich. Während uns Victoria eine grandiose Schmankerlplatte zusammenstellt, beginnt sie über ihre Leidenschaft – das Kochen und Experimentieren in der Küche – zu berichten. Längere Zeit habe sie vegan gelebt und dabei erst die Vielfalt von Gemüse und Co so richtig zu schätzen gelernt. Besonders wichtig ist ihr, ihren Gästen den köstlichen Geschmack und die verschiedensten Einsatzgebiete von Hülsenfrüchten näherzubringen. Denn sie ist überzeugt davon, dass die Leute viel weniger Fleisch essen würden, wenn sie nur wüssten, wie man aus den weniger gängigen Lebensmitteln in der österreichischen Küche umgeht. Dass Kichererbsen auch in Österreich wachsen? Viele ihrer Gäste sind über diese Nachricht ganz überrascht. Mittlerweile hat sie für sich entschieden, Fleisch und Milchprodukte nicht gänzlich aus ihrer Ernährung zu streichen. Denn sie findet, dass diese Produkte – in höchster Qualität genossen – eine tolle und ganzheitliche Ergänzung darstellen.
Biologisch Landwirtschaften in der Stadt
26.08.2022
Der Asphalt glüht als wir uns in der Mittagshitze auf den Weg von der Innenstadt hinaus nach Stammersdorf begeben. Mit jeder Straßenbahnstation wird die Temperatur gefühlt ein klein wenig erträglicher.
Und nicht nur das – auch den Großstadttrubel lassen wir hinter uns, obwohl wir uns ja geografisch gesehen immer noch in Wien befinden.
Am Biohof Nr. 5 ist es um 15:00 Uhr noch relativ ruhig, als wir eintreffen. Kein Wunder – da wird die Buschenschank ja auch erst geöffnet. Wir haben also Glück, dass Alexandra und Oliver Kaminek vor dem Geschäft noch Zeit für ein Gespräch finden.
Oliver erzählt, dass er die BIO AUSTRIA Zeitung schon abonniert hatte, lange bevor sie einen Betrieb gehabt haben. Für die beiden hat sich die Frage, ob Bio oder nicht, also gar nie wirklich gestellt.
Heute hat ihre Bio-Landwirtschaft viele Standbeine. Neben dem anfänglich kultivierten Bio-Wein produzieren sie mittlerweile auch ihr eigenes Gemüse und Getreide und halten außerdem Mangalitzaschweine, Kamerunschafe und eine Mischung aus Altsteirer und Sulmtaler Hühnern.
Der Großteil der Fleischprodukte wird in einem Fleischbetrieb in der nächsten Ortschaft hergestellt. Ausschlaggebend für die beiden war bei der Wahl des Fleischers, dessen Gefühl und Gespür für die Tiere. Oliver betont, dass von den Tieren alles verwertet wird.
Der Bio-Wein wird per Hand gelesen. Dafür braucht es viele fleißige HelferInnen, die unter anderem als Woofer mithelfen.
Und auch das Feedback zu den Bio-Produkten ist sehr gut. Oft möchten die Leute dann noch mehr zur Bio-Haltung wissen.
Alexandra Kaminek schätzt, dass ungefähr 75% der Gäste gezielt wegen Bio kommen.
Auch Workshops zur Fermentation und Käseherstellung werden angeboten.
Vom Genussspecht, dem das Produkt einfach schmeckt, bis hin zum Techniker, der wissen möchte wie das Lebensmittel hergestellt wird – die unterschiedlichsten Menschen melden sich zu diesen Kursen an.
Beweidung im Naturreservat? Ja, bitte!
25.08.2022
Aderklaa ist nur einen Katzensprung von der Stadt Wien entfernt, in der die Landwirtschaft stark getreide- und gemüsedominiert ist. Umso spannender ist es für uns, heute einen Bio-Betrieb kennenzulernen, der in dieser Region 250 Bio-Rinder hält.
Aber nicht nur das. Die Beweidung erfolgt auf einigen Flächen, die als Naturreservat deklariert sind. Wie das funktioniert, welche Auflagen es dabei gibt und warum das für das Ökosystem sogar Vorteile bringt, erzählt uns Vinzenz Harbich.
Auf dem Weg zu den Herden machen wir auf einem der Felder Halt. Hier ist etwas anders, als bei den gut bekannten landwirtschaftlich bestellten Flächen. Denn hier wachsen Bäume. Das ist kein Versehen, sondern ein gezieltes Vorgehen, das sich Agroforstwirtschaft nennt. Dabei wird Ackerbau und/oder Viehhaltung mit Elementen der Forstwirtschaft verknüpft. Gut umgesetzt kann so durch das Wurzelsystem der Bäume die Bodenqualität verbessert werden, mehr Feuchtigkeit im Boden gehalten werden und hitzeempfindliche Ackerkulturen und auch Tiere freuen sich über die willkommenen Schattenspender. Agroforst hat aber noch viele weitere vorteilhafte Aspekte, die dazu führen, dass mit dessen Hilfe ein positives Mikroklima erzeugt wird. Um welche Bäume es sich dabei handelt? Am Biohof Harbich werden unter anderem Mandeln angebaut. Sie sind noch nicht ganz reif. Trotzdem lässt uns Vinzenz eine Nuss verkosten, die uns wirklich sehr gut schmeckt.
Mit dieser kleinen Stärkung geht es weiter zu der beweideten Fläche, wo schon eine beachtliche Anzahl an Weiderindern auf uns wartet. Angus, Tiroler Grauvieh und Piemonteser – Mischungen aus diesen Rassen freuen sich, uns zu sehen, denn – wie Vinenz sagt – „wenn sie mich sehen, bedeutet das meistens, dass es frisches Futter gibt.“
Und so ist es dann auch: Die Weidefläche ist meist auf mehrere Abschnitte mit elektrischem Zaun abgetrennt. So stellt der Betriebsführer sicher, dass die Wiese nicht auf einmal verspeist wird, sondern auf Etappen. Wenn das saftige Grün der Luzernen, Gräser und Esparsetten winkt, gibt es für die Tiere kein Halten mehr.
Wir widmen uns in der Zwischenzeit den Hinterlassenschaften der Rinder. Vinzenz Harbich erzählt uns, dass der Dungkäfer in Weideökosystemen eine wesentliche Rolle spielt. Denn dieser ernährt sich leidenschaftlich gerne von Fliegenlarven, die sich in den Exkrementen vom Rindvieh befinden und dadurch reduziert sich die Fliegenplage in Rinderherden auf natürliche Art und Weise. In einem funktionierenden Ökosystem haben alle Spezies ihren Platz und keine Art nimmt Überhand.
Aber warum werden jetzt Flächen im Naturreservat landwirtschaftlich bewirtschaftet und dann noch dazu mit weidenden Tieren?
„Man kann mit Rinderhaltung den Planeten zerstören, oder dessen Biodiversität fördern, es kommt dabei nur darauf an, wie die Beweidung und Haltung umgesetzt werden“, da ist sich Vinzenz sicher.
Eine extensive Bewirtschaftung, die sich an den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft orientiert, müssen zum Beispiel nicht per se schlecht für Flora und Fauna sein, sondern können sogar Vorteile mit sich bringen.
In Naturreservat gibt es dabei noch zusätzliche Auflagen, an die man sich halten muss. Zum Beispiel ist es nicht erlaubt, zu düngen oder zusätzliches Futter zuzufüttern. Zusätzlich dazu ist eine maximale Besatzdichte vorgeschrieben.
Von den Mastrindern auf der einen Weide, über die trächtigen Mutterkühe auf der anderen, geht es für uns dann wieder zurück zum Betrieb, auf dem wir noch einen Blick in die Produktionsräumlichkeiten werfen dürfen. Hier wird einmal in der Woche ein Rind geschlachtet, das dann von den fleißigen MitarbeiterInnen am Biohof Harbich zu Fleisch und Wurst verarbeitet wird.
Eine Kostprobe der hochwertigen Produkte bekommen wir dann auch noch serviert bevor wir uns wieder auf den Weg zurück nach Wien machen.
Unseren Schweinen geht’s hier SAUgut!
24.08.2022

Next Stopp – Biohof Schlipflinger!
Am Bahnhof in Schärding wartete schon die BIO AUSTRIA Bundesobfrau Gertraud Grabmann, die uns auf ihren Betrieb nach Münzkirchen im Sauwald im schönen Innviertel, Oberösterreich mitnahm. In der hügeligen Landschaft liegt wunderschön eingebettet der Biohof. Mit Getreideschrot und Äpfeln bepackt ging es dann gleich auf zur Schweineweide. Den Schweinen geht es nämlich saugut. Nicht nur werden sie, wie ihre Artgenossen auf Biohöfen zu 100% mit Bio-Futter gefüttert, sondern sie haben auch überdurchschnittlich viel Platz. Die acht Weideschweine, auch liebevoll „Lutschifutschi“ genannt, leben auf sage und schreibe 5000 m2 Weide. Von Frühjahr bis Herbst wühlen und suhlen auf der Fläche immer auf der Suche nach Schnecken, Käfern und vielem mehr. Und dann machte es schon Platsch – eines der Schweine hat sich nämlich gleich in die Lacke geschmissen und trägt seinen natürlichen Sonnen- und Parasitenschutz auf – die Suhle. Alles in allem ein sehr ungewöhnliches Schauspiel, denn Schweine sieht man in Österreich nicht häufig auf der Weide.

Wir fragen nach wie es dazu kam!
Wie eingangs beschrieben liegt der Betrieb im Sauwald.
Nomen est omen? Von wegen!
Vor 12 Jahren schlossen sich Gertraud und andere Biobäuerinnen und Biobauern aus der Region zusammen und gründeten das Projekt Bio-Freilandschwein. Ziel war es in der von Rinderhaltung dominierten Gegend das Schwein wieder den Menschen näher zu bringen. Oftmals kennt man Schweine nur aus der Werbung oder aus Kinderbüchern, live bekommt man sie nur mehr sehr selten zu Gesicht.
Rund um die Schweine-Weide wurde außerdem ein Lehrpfad errichtet, welcher über die Bio-Schweinehaltung im Allgemeinen und die Besonderheit der Weidehaltung berichtet. Wir starten den Lehrpfad um das insgesamt 1,5 ha große Areal. Schon liefen uns alle Schweinderln teils im Schweinsgallop, teils sehr gemütlich hinterher – ein amüsantes Schauspiel.

Noch etwas besonderes ist uns aufgefallen:
Schweinchenrosa sind die Schweine, wenn überhaupt, nur zur Hälfte. Der Biohof setzt nämlich neben einem sehr hohen Tierwohlstandard auch auf alte Tierrassen, wie Duroc und Schwäbisch-Hällische. Als dritte im Bunde belebt die – nicht ganz so alte – Rasse Edelschwein die Vielfalt. Beim letzten Stück des Lehrpfades geht es bergauf. Hier bemerken wir, wie fit die Schweinchen sein müssen, um hier mühelos das Feld rauf- und runterzusausen. Von wegen faule Sau! Das Ende vom Lehrpfad informiert auch über das Ende der Schweine. Im Herbst werden die Schweine nicht in den Stall gebracht, sondern zum Schlachter. Denn durch den vielen Auslauf und das beste Bio-Futter ist ihr Fleisch heiß begehrt.
Gertraud fasst es gut zusammen: „Unseren Schweinen geht es bis zum letzten Tag saugut.“ Dass können wir definitiv unterstreichen und sind uns einig, wenn Fleisch konsumieren, dann in bester Bio-Qualität.
Die etwas andere Stallluft
23.08.2022
Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Weg nach Alberndorf in Oberösterreich. Wir, dass sind dieses Mal nicht Ellice und Cristina! Ellice kann leider derzeit krankheitsbedingt nicht an der Roadshow teilnehmen, dafür sprang spontan Johanna vom BIO AUSTRIA Bundesverband ein. Nach einer kurvenreichen Fahrt von Linz ins hügelige Mühlviertel wurden wir im Abpackraum des Biohofs Aufreiter von einem herrlichen Duft diverser Kräuter empfangen, welcher uns noch den ganzen Vormittag begleitete. Dann bog Kräuterbäuerin Michaela Aufreiter mit einem herzlichen „Grias eich“ um die Ecke und das Bio-Kräuterwissen sprudelte gleich aus ihr heraus. Seit gut 30 Jahren werden auf dem Hof diverse Blattkräuter angebaut, über 20 Jahren ist der Betrieb auch bio-zertifiziert. Auf die Frage „Warum Bio?“ schießt es Michaela sofort heraus: „Weil es beim Arbeiten in und mit der Natur einfach Sinn macht!“
Nachdem wir den fleißigen AbpackerInnen der Kräutertee- und Gewürzsäckchen über die Schulter blicken durften, führte uns Michaela in Maschinen- und Trocknungshalle. Eigentlich wollten wir euch mit auf die Kräuterfelder nehmen und bei der Ringelblumenernte mithelfen, aber es schüttete leider aus Kübeln. Leider? Michaela denkt da anders: Sie ist so froh über den langersehnten Regen. ENDLICH bekommt die Natur wieder genügend Wasser und die Pflanzen können sich von der Hitze erholen. Unter der obersten Erdschicht ist nämlich im Mühlviertel sofort der Granit versteckt, durch welchen nur wenig Wasser gespeichert werden kann. Deshalb ist es umso wichtiger die obersten Schichten samt Humus zu bewahren und auf eine gute Fruchtfolge und Winterbegrünung zu setzen. Ansonsten würde der Boden weniger Wasser aufnehmen können und die nährstoffreiche Humusschicht würde bei Starkregen weggeschwemmt.

Zu unserer Betriebsführung gesellte sich schon bald Michaelas Mann Hans, von dem wir viel über die Freude und die Herausforderungen den der Kräuteranbau über die Jahre mit sich gebracht hat, erfahren durften. Da sie bereits sehr früh mit dem Anbau von Blattkräutern – die erste Kultur war der Spitzwegerich – gestartet haben, hieß es oft „Learning by Doing“. Beim Gespräch merkten wir aber: Die Begeisterung für die Kräuter haben sie in der Zeit definitiv nicht verloren!
Die Energie für die Kräutertrocknung kommt von der hauseigenen Hackschnitzelanlage und auf dem Hallendach ist eine riesige PV-Anlage, welche genügend Energie für den eigenen Betrieb und darüber hinaus liefert.
Bei der Auswahl der Kulturen setzt die Familie Aufreiter schon immer auf die Vielfalt heimischer Kräuter. Heute bauen sie bereits 50 unterschiedliche Kulturen auf ihrem Biohof an, welche in der Direktvermarktung und in großen Kräuterverarbeitungsbetrieben Absatz finden.
Weiter ging es in die von Sohn und Hofübernehmer Jakob liebevoll genannte „Hexenküche von Mama Aufreiter“. Neben Teemischungen und Gewürzen brodelt hier nämlich im wahrsten Sinne des Wortes etwas Neues. Jakob steht vor einem glänzenden Kupferkessel und gewinnt aus dem hofeigenen Bio-Salbei mittels Destillation Salbei-Hydrolat und Salbei-Öl, welche für neue Produkte wie Raumsprays und Babyöle verwendet werden. Der Duft in der „Hexenküche“ ist einfach magisch! Auch altes von der Ur-Großmutter übermitteltes Wissen soll in die Herstellung einfließen. So wollen Jakob und seine Freundin Vanessa ganz auf regionale Bio-Qualität setzen und verwenden für die Herstellung der Salben Schweinefett von ihren hauseigenen Freilandschweinen. Kosmetik mit biologischen Zutaten unterliegt anderen Regulierungen als jenen bei der Lebensmittelherstellung. Die einzelnen Inhaltsstoffe lassen sie aber in jedem Fall zertifizieren – denn beste kontrollierte Bio-Qualität ist ihre oberste Prämisse.
Biologisches Einkaufen – seine Vorteile und seine Hürden
22.08.2022
„In der Corona-Zeit sind die Leute Schlange gestanden.“ Sylvia vom Bio-Bauerladen Haus um Leben erinnert sich zurück an die Anfangsphase der Pandemie. Sie führt das darauf zurück, dass viele Leute das Bedürfnis hatten, Produkte zu kaufen, von denen sie wissen, woher sie kommen. Das Regionale, Hochqualitative, Biologische vom Bauernhof den man vielleicht sogar kennt, war für viele ein großes Bedürfnis. Außerdem hatten die Leute mehr Zeit für ein bewussteres Einkaufen.
Wie sich die aktuelle Krisensituation auswirken könnte, kann sie allerdings noch nicht sagen. Viel hat sich noch nicht geändert. Die Preise sind fast gleichgeblieben und ebenso hat sich die Kundschaft nicht wirklich verändert.
Sylvia erzählt uns außerdem von einem Projekt, bei dem mithilfe von FoodbloggerInnen den Leuten wieder der Spaß und die Lust am Kochen vermittelt werden soll. Denn für sie ist klar, dass KundInnen besonders aus zwei Gründen vor einem Kauf von frischer Bio-Ware zurückschrecken.
Zum einen würden viele das Gefühl haben, dass ihnen die Bio-Produkte zu teuer sind. Wenn man aber die Umweltleistungen, die Hochwertigkeit der Produkte und einen bewussten Konsum, bei dem wenig bis nichts entsorgt wird, miteinberechnet wird, dann kommen einem diese Produkte oftmals günstiger.
Der zweite wichtige Grund ist, dass es bei vielen teilweise an der Kreativität beim Verarbeiten mangelt. „Aus einem Salat kann man so viel mehr machen, als ihn einfach nur mit Essig und Öl zu marinieren.“ Genau da möchte Sylvia ansetzen und den Menschen Anregungen geben.
Was macht eine Erzeugergenossenschaft aus?
22.08.2022
Die Erzeugergenossenschaft Bioalpin zum Beispiel ist seit genau 20 Jahren eine starke Erzeugermarke in Tirol.
Was eine derartige Erzeugergenossenschaft macht?
Sie koordiniert die Erzeuger und die Abwicklung mit den Handelspartnern, kümmert sich um die Lagerung der Waren, Preisgestaltung, Anbauplanung, Produktdesign, Reklamationsmanagement und noch vieles mehr.
Das kann man sich in etwa so vorstellen:
Je nachdem von welchem Produkt man spricht, gibt es teilweise eine noch höhere Nachfrage, als man aktuell decken kann, oder aber ein höheres Angebot, als gerade benötigt wird. In solchen Fällen sind unter anderem gute Anbau- und Absatzpläne wichtig. Wenn Süßkartoffeln zum Beispiel nur bis zu einer bestimmten Größe geliefert werden dürfen, muss man gut planen, wohin man die größeren Stücke absetzt. In der Gastronomie oder Gemeinschaftsverpflegung sind diese Exemplare gerne gesehen. Der Ansatz der Genossenschaft ist der, dass die Bio-Betriebe sich aufs Produzieren konzentrieren können, während sie die richtigen Kanäle aufmachen, indem sie die Bio-Produkte so aufarbeiten, dass man sie gut vermarkten kann.
Christoph Furtschegger könnte uns noch lange berichten, aber wir sind schon bei unserem ersten Halt angekommen. Beim Biohof Scheiring erzählt uns Patrick welche Kulturen er anbaut. Ein beträchtlicher Teil davon geht an Bioalpin. Seine Halle hat er ausgebaut, so können andere Betriebe aus der Region, die Kulturen, die sie an Bioalpin liefern, bei ihm lagern. Anders formuliert ist er eine Sammelstelle, bei der andere Bio-Produzenten ihr Getreide abliefern können, das dann zur Mühle geliefert wird und als Mehl im Geschäft landet.
Einblicke in die Welt des Bio-Biers
21.08.2022
Und wo kann man die Erlebnisse von der Alp besser verdauen, als in einer Brauerei? Wir machen uns auf den Weg in eine Brauerei im Vorarlberger Oberland.
Dort lernen wie, wir Bier im großen Stil gebraut wird. Nichts wird hier dem Zufall überlassen. Die Produktionsabläufe sind eindrucksvoll.
Wasser, Getreidemalz, Hopfen und Hefe – diese 4 Zutaten braucht es, um das beliebte Getränk herzustellen. Hört sich auf den ersten Eindruck nach wenig an. Allerdings kann man je nach Getreideart, Hefestamm und -führung ganz unterschiedliche Biere erzeugen und bekommt so eine große Biervielfalt.
Danach plaudern wir bei einem schmackhaften Bio-Bier noch darüber, wann Bier Bio ist und wie sich der Bio-Bier-Markt entwickelt.
Wie Bier zu Bio-Bier wird interessiert euch?
Dann schaut gerne auf unseren Social Media Kanälen vorbei!
Traditionelles Käse Sennen auf der Vorarlberger Alp
20.08.2022
Vom dicht bebautesten Gebiet Vorarlbergs geht es für uns in die Berge. Wir dürfen nämlich auf einer Alp beim Melken und Käsen zuschauen.
Nachdem wir dafür schon um 05:00 Uhr aufstehen, reisen wir schon am Vorabend an. Das Sennerpaar zeigt uns vor einem gemeinsamen Abendessen schon einmal, was es beim Bio-Käse sennen zu beachten gilt.
Danach geht es ins Bett, damit wir morgen halbwegs ausgeschlafen sind. Vor Sonnenaufgang begeben wir uns in den Stall, der direkt unter unserem Schlafzimmer ist. Die Sennerin ist schon auf den Beinen und schließt eine Kuh nach der anderen an die Melkmaschine an. Davor schließt sie noch den Schlauch an, der direkt in die Käserei im Nachbargebäude führt. Neben diesem Stall sind noch zwei weitere Ställe auf der Alp, in denen die Kühe gemolken werden müssen. Darum kümmert sich der Senner. Allerdings muss er die Milch in Kannen zur Käserei transportieren, was mühevoller ist, als die Variante mit dem Schlauch.
So oder so – die Arbeit oben auf der Alp ist ein Knochenjob, für den man körperlich wie auch geistig gerüstet sein muss.
Um 07:00 Uhr steht der Betriebsführer German vor der Türe, um mit dem Sennen zu beginnen. Die frisch gemolkene Bio-Milch läuft direkt in einen Kupferkessel. Dazu kommt die Bio-Milch, die am Vortag beim Melken angefallen ist und die über Nacht gerührt und kühl gestellt worden ist. Davor wird von dieser Milch noch der Rahm abgeschöpft, um daraus Bio-Butter zu machen.
Die Milchmischung wird dann langsam auf 32 Grad Celsius erhitzt und bestimmte Käsekulturen werden beigemischt. Außerdem kommt – ganz wichtig – Lab dazu. Nach einer guten halben Stunde ist die Konsistenz erreicht, bei der man die Mischung schneiden kann. Senner und Betriebsführer achten genau darauf, dass die gestockte Milchmasse fein zerkleinert wird bevor sie die Rührer wieder anwerfen. Dieses Mal wird die Masse auf 52 Grad Celsius erhitzt. Die kleinen Stücke werden so zu Bröckchen und man erkennt nach und nach, dass sich die Molke absetzt. Sobald die richtige Temperatur erreicht ist, wird die bröckelige Masse mit einem Käsetuch und einer speziellen Technik aus dem Kessel gefischt und sofort in die Käseformen gehoben. Mit der Milchmasse entstehen so auf dieser Alp jeden Tag 2 Laib Käse, die zuerst einen Tag gepresst und drei Mal gewendet werden, bevor sie dann im Wasser mit Salz eingerieben werden. Nach diesem Salzbad kommen sie in die Reifekammer, in der sie regelmäßig geputzt und gewendet werden.
Aber auch hier auf der hohen Alp machen sich die immer heißer werdenden Sommer bemerkbar. Die Reifekammer sollte nicht zu warm werden, weshalb sie mit dicken Wänden und oft in die Erde gebaut ist. Allerdings macht eine Hitzewelle auch hier nicht halt und die Wärme kriecht langsam aber sicher in den Raum hinein.
Für die kommenden Sommer gilt es, sich hier so gut als möglich auf die gegebenen klimatischen Bedingungen einzustellen, damit das traditionelle Handwerk noch lange bestehen kann.
Österreich ist Meister im Verbauen – was das für die Landwirtschaft bedeutet?
20.08.2022
Dass das vorarlbergerische Rheintal eines der dichtest besiedelten Gebiete Österreichs ist, merkt man spätestens am Bio-Betrieb von Johannes Hämmerle. Der Hof und die Felder von dem Biobauern schließen nämlich allesamt direkt an private Wohnhäuser an. Was das in der Praxis bedeutet, interessiert uns.
Johannes erzählt, dass er Glück hat, denn er hat schon immer ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Nachbarn gehabt. Allerdings gibt es da schon das eine oder andere zu beachten. In einer Saison hat er neben dem einem Feld Kompostmieten angelegt. Von den Nachbarn wurde er dann darauf hingewiesen, dass der Geruch für sie nicht der angenehmste war und ob er sich für die nächste Saison eine Alternative überlegen könne. Auch beim Gülle führen müssen nicht nur das Wetter, sondern auch potenzielle Gartenpartys in den Häusern rund um seine Felder im Auge behalten werden. Und wenn es dann ans Ernten der Krautköpfe geht, achtet Johannes darauf, die Überreste am Feld gleich wieder in den Boden einzuarbeiten, damit keine unangenehmen Schwefelverbindungen zu einer Geruchsbelästigung führen.

Man muss aufeinander aufpassen, dann funktioniert es sehr gut. Allerdings stehen Felder in diesen Gebieten stark unter Druck. Denn der Baupreis ist meist um ein Vielfaches höher, als der Preis für landwirtschaftliche Flächen. Gerade diese Felder sind aber oft die fruchtbarsten. Nachdem Österreich vorne mit dabei ist, wenn es um das Thema der Bodenverbauung und -versiegelung geht, sind diese Flächen stark gefährdet.
Umso wichtiger ist es, ein gutes Auskommen mit den Nachbargrundstücken zu finden, damit diese Felder auch noch lange erhalten bleiben.
Johannes weist außerdem darauf hin, dass der Boden eine wesentliche Rolle als Wasserspeicher hat. Wird Fläche verbaut, steht sie demnach auch nicht mehr als Rückzugsmöglichkeit für das Wasser zur Verfügung. Leider haben wir ein paar Stunden später bei den stärksten Regenfällen, die es seit Beginn der Aufzeichnungen in Vorarlberg gab, selbst miterleben können, was es bedeutet, wenn Regenwasser nicht mehr genügend versickern kann.
Über alte Rassen
19.08.2022
Unser nächster Stopp liegt auf 1.300 Metern Seehöhe. Ihre Liebe zur Bio-Landwirtschaft hat das Ehepaar Rimbrecht schon vor 25 Jahren entdeckt und sich einen Hof im Schwarzwald zugelegt. Vor knapp 10 Jahren hat es sie dann ins schöne Kärnten verschlagen, wo sie Ziegen, Kühe, Hühner und ein paar Schweine halten. Ihre Rassen? Selten.

Die Hinterwälder Rinder schauen dem Fleckvieh auf den ersten Blick sehr ähnlich. Allerdings sind sie um ein Vielfaches kleiner und dadurch wendiger und trittsicherer. Das kommt ihnen auf den steilen Flächen des Bio-Bergbauernhofs zu gute. Diese Rinder brauchen tendenziell weniger menschliche Nähe. Lässt sich zum Beispiel ein Hinterwälder Kalb bereitwillig streicheln, kann man davon ausgehen, dass es ein Problem hat. Kreuzt man sie hingegen mit einem Angus Rind – so wie es die Rimbrechts teils machen – sucht auch das gesunde Kalb nach menschlichem Kontakt.
Die Saanen-Ziegen sind als eine der wichtigsten Milchziegen-Rassen Österreichs zwar nicht selten, dafür aber eine sehr alte und auch robuste Gattung. Im Gegensatz zu den Rindern werden wir von den Ziegen freudig begrüßt. Auf Nataschas Ruf kommen sie interessiert und neugierig an den Zaun.
Und auch die Sundheimer Hühner sind eine alte Rasse, die widerstandsfähig, ruhig und zutraulich ist.
Die Begeisterung von Natascha und Andreas, wenn sie über ihre Tiere, den Hof und die Käserei erzählen, ist ansteckend. Wir hören uns gespannt ihre Geschichten an und dürfen dabei einen Kuchen aus köstlichem, selbstgemachtem Topfen verschmausen.
Die Idylle kann aber auch täuschen. Denn auch die beiden spüren mittlerweile die Extremwetterereignisse, die durch den Klimawandel entstehen. Obwohl wir auf 1.300 Metern Seehöhe sind, begleitet uns eine drückende Hitze. Und auch die Tiere suchen im Schatten der Bäume Schutz. Gleichzeitig ist beim letzten Starkregen ein Rinnsal den steilen Berg an einer Stelle hinuntergeschossen, an der bis dato noch nie so viel Wasser geflossen ist. Mit seiner Kraft hat er Teile des Weges weggeschwemmt, der jetzt wieder neu aufgebaut werden muss.
Man sieht, dass Natascha und Andreas darüber bedrückt sind. Sie versuchen sich aber auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Andreas erfreut sich über die Artenvielfalt in einem mehr oder weniger natürlich entstandenen Biotop am Hof. Generell ist den beiden der Erhalt und die Stärkung einer biodiversen Landschaft ganz besonders wichtig. Bio gehört für die beiden einfach dazu und ist keine Frage. Wie Natascha sagt: „Bio ist für mich selbstverständlich!“
Urlauben am autarken Bio-Bauernhof
18.08.2022
„Vom Getreide bis zum Brot, vom Melken bis zur Butter, vom Schwein bis zum Gselchten.“
Der Bacherhof bezeichnet sich als Selbstversorgerbetrieb. Denn von den Milchprodukten übers Brot bis zu den Fleischprodukten ist alles selbstgemacht.
Zuerst geht es für uns aufs Feld, auf dem das Getreide vor einigen Tagen gedroschen wurde. Der Hang ist vergleichsweise flach für die Gegend. Allerdings hat es seit Anfang Juli nicht wirklich stark geregnet in dem Gebiet. Die deutschen Gäste am Bacherhof staunen oft über die noch so grüne Landschaft in der Gegend. Das erzählt uns Christian während er auf den Boden deutet. Dass es hier früher aber noch viel feuchter war und sie bereits heute mit sehr trockenen Böden zu kämpfen haben, ist unübersehbar.
Und das merkt man nicht nur, wenn man sich den staubigen Boden ansieht. Christian ist kurz vor unserem Treffen noch auf der Alm gewesen. Die Kühe haben oben zu wenig Wasser. Aus dem Grund musste er ihnen eine neue Vorrichtung weiter unten schaffen. Was das bedeutet erfahren wir gleich anschließend. Wir dürfen nämlich mit ihm und seinem Mitarbeiter rauf auf die Alm fahren und beim Melken der Kühe zuschauen. Zweimal täglich fahren sie hinauf, um die 4 Milchkühe um ungefähr 10 Liter Milch zu erleichtern.

Und das wissen die vierbeinigen Riesen ganz genau. In einem Tempo, das man fast nicht für möglich hält, schießen die Kühe in Richtung Stall, in dem sie dann gemolken werden. Mit den 4 Milchkannen im Gepäck rumpeln wir wieder talabwärts.
Unten am Hof bekommen wir noch einen Einblick in die Veredelung der Milch- und Fleischprodukte, bevor es ans Verkosten der schmackhaften Bio-Produkte geht.
Erlebt man für einige Tage eine derartige Produktion, bekommt man ein gutes Gefühl dafür, was Kreislaufwirtschaft bedeutet. Gäste, die hier urlauben, sollen dieses Wissen mit nachhause nehmen und im besten Fall auch weitertragen. Denn nur, wenn man selbst gesehen hat, was es heißt, jetzt schon von klimatischen Veränderungen, wie Wasserknappheit oder Extremwettereignissen abhängig zu sein, ändert man sein eigenes Verhalten im Alltag auch dementsprechend.
Bio und Permakultur
17.08.2022
Mit dem Zug geht’s für uns weiter nach Klagenfurt Land, genauer gesagt Wölfnitz, wo wir zum Vielfaltshof Zetmau schauen dürfen. Dort angekommen begrüßt uns nicht Betriebsführerpaar Johannes und Anna als erstes, sondern ihe Hündin Zuzu.
Von ihr werden wir zum Haus begleitet, bei dem Johannes schon mit frischem Apfelsaft vom Nachbarn auf uns wartet. Er erzählt uns wie er zu Bio gekommen ist, was es für ihn bedeutet und er erklärt uns, was es mit dem Prinzip der Permakultur auf sich hat. Im Grund beruhen die biologische Landwirtschaft und die Permakultur auf den gleichen Prinzipien. Zentraler Bestandteil ist eine möglichst geschlossene Kreislaufwirtschaft. Dazu gehört für Johannes, die Nährstoffe, die am Hof sind, möglichst am Hof zu halten. Anhand seiner Hühner erklärt er uns dieses Prinzip sehr anschaulich.
Das angebaute Gemüse produzieren und vermarkten sie nach dem Market Gardening Prinzip.
Biologisch unterwegs auch beim Nächtigen
16.08.2022
Vom bunten Treiben der Altstadt begeben wir uns nach dem köstlichen Abendessen in einen ruhigeren Stadtteil von Salzburg, in dem wir schlafen dürfen. Das grüne Hotel zur Post ist 100% Bio. Das bedeutet, dass alle Lebensmittel zu 100% in Bio-Qualität serviert werden müssen.
Aber der Bio-Gedanke geht für den Betreiber über die Lebensmittel hinaus. Auch bei der Stromerzeugung und den Hygiene-Produkten wird auf höchste Qualität gesetzt. Waschartikel werden zum Beispiel nicht einzeln abgepackt zur Verfügung gestellt. So können größere Mengen an Plastik gespart werden.
Diesen ganzheitlichen Ansatz schätzen auch die Gäste.
Uns beschäftigt die Frage, warum es mehr Bio-Hotels als Bio-Lokale gibt. Das kann unter anderem daran liegen, dass es in der Hotellerie einfacher ist, etwaige Mehrkosten auf mehrere Töpfe – sprich Übernachtungen und Gastronomiebereich – aufzuteilen. In der Gastronomie ist der Preis- und Konkurrenzdruck aktuell noch viel höher.
In 100% Bio-Qualität speisen
16.08.2022
100 Prozent biologisch schlemmen – das ist keine Utopie.
Bei köstlichem Essen durften wir mit Martin, dem Betreiber der Humboldtstubn und überzeugtem Bio-Verfechter, über die Chancen und Hürden reden, die Bio in der Gastronomie mit sich bringt. „Es mag stimmen, dass Bio eine Marke ist, aber in erster Linie ist es eine Lebenseinstellung.“
Seit Anfang an steht in der Karte genau, wo und von wem die Bio-Produkte hergestellt werden. Denn die Bio-LandwirtInnen sind die eigentlichen Stars des Gerichts.
Es fühlt sich so an, als würde die Auflistung der LieferantInnen langsam mehr werden. Und auch da ist sich Martin sicher: „Wenn der Gast was tun möchte, damit der Gastronom was tun muss, soll er nach der Herkunft der Lebensmittel fragen.“
Das führt auf beiden Seiten zu einer Bewusstseinsstärkung und langfristig ist es für den/die GastronomIn dadurch auch einfacher, auf Bio zu setzen.

Martin sieht dabei ein starkes Stadt-Land-Gefälle. In der Stadt kommt man vergleichsweise viel mehr Bio-Lebensmittel – sei es am Markt oder im Lebensmitteleinzelhandel. Am Land ist das vergleichsweise schwieriger. Was ja irgendwo paradox sei, denn eigentlich sollte man ja am Land einen viel direkteren Zugang zu den Bio-Produkten haben könnten.
Gastronomie und Hotellerie sind dabei zwei unterschiedliche paar Schuhe. Während die Hotellerie nicht so stark von einer gut frequentierten Lage abhängt, ist das für GastronomInnen oft das Um und Auf.
Denn das kennen wir ja alle: ein Hotel sucht man sich oft gerade gezielt wegen der Abgeschiedenheit und Nähe zur Natur aus. Ein Lokal wird dagegen oft spontan besucht und muss dabei mit einer guten Erreichbarkeit punkten.
Wir lieben Bienen!
15.08.2022
Einmal angefangen mit der Imkerei, hört man nicht so schnell wieder auf damit. Denn die Bienen ziehen einen in ihren Bann. So ist es auch Daniel von Bienenlieb ergangen.
Dass er sich für die biologische Honigproduktion entschieden hat war für ihn klar. Denn er wollte so weit wie möglich ursprünglich und naturnahe imkern. Nachdem er sich die Bio-Richtlinien angeschaut hat, merkte er, dass er dabei die größten Überschneidungen hatte.

Nach einem spannenden Gespräch dürfen wir uns auch die Bienenstöcke anschauen. Ein reges Treiben erwartet uns dabei schon. Jede Biene hat in ihrem unterschiedlichen Altersstadium eine bestimmte Aufgabe. Als Daniel den Stock öffnet, sehen wir wunderschöne Waben. Die Honigwaben sind für dieses Jahr schon geerntet. Es handelt sich also um Brutwaben. Bei genauerem Hinsehen, können wir die Eier und Larven erkennen, die die Königin in die einzelnen Kämmerchen legt. Das Wachs wird von den Bienen aus bestimmten Drüsen ausgeschwitzt und von anderen Bienen zu den perfekt symmetrischen Waben gekaut. Andere Bienen sind wiederum für die Wache zuständig und stellen sicher, dass keine Eindringlinge und Räuber in den Stock kommen.
Der zweite Bienenstock, den Daniel öffnet, surrt im Vergleich zum ersten ungewöhnlich laut. „Die haben ein Problem – wahrscheinlich mit der Königin“, da ist er sich gleich ganz sicher. Und tatsächlich – obwohl die beiden Stöcke gleich alt sind, sind im zweiteren viel weniger Waben gebaut und keine einzige davon ist mit Brut befüllt. Stattdessen kann man am unteren Ende der Waben einige Zellen zur Zucht einer neuen Königin ausmachen.
Bienen machen Honig und bestäuben Pflanzen. Außerdem haben sie aber noch eine ganz wesentliche Rolle als Biomasse. Den wenigsten ist diese Tatsache bekannt. Daniel ist es deshalb umso wichtiger, dieses Wissen unter die Leute zu bringen.
Schule am Bio-Bauernhof
14.08.2022
Die Sonne strahlt zwar schon vom Himmel, trotzdem ist die Luft noch angenehm kühl als uns Waltraud gut gelaunt die Türe öffnet. Gemeinsam mit Katzen und Hund dürfen wir es uns gleich auf der Veranda gemütlich machen. Waltraud bietet uns nicht nur einen Kaffee, sondern auf einen sogenannten „Wiesen-Dudler“ an. Was alles drinnen ist, fragen wir? Alles, was man möchte und die Natur gerade hergibt, antwortet sie. Im Sommer lässt man die frischen Kräuter über Nacht im Apfelsaft ziehen. Am nächsten Tag wird der Saft mit Mineral aufgegossen und fertig ist die gesündere Alternative zum Almdudler. Aber auch im Winter muss man nicht auf die erfrischende Mischung verzichten: Getrocknete Kräuter können genauso gut eingesetzt werden. Allerdings müssen sie ein wenig länger ziehen.

Waltraud beobachtet kurz ihre Enkelkinder, wie sie beim Wiesen-Dudler ebenfalls beherzt zugreifen. Dann beginnt sie zu erzählen. Über den Hof, ihre Ausbildung und die ihre Arbeit mit den Kindern. Denn Waltraud bietet seit bald 20 Jahren Schule am Bauernhof an. Dabei kommen Klassen aus ganz Österreich und teilweise aus Deutschland zu ihr auf den Hof, erfahren, was Bio ist, dass Kühe eigentlich Hörner haben und wie man Brot backt. Wenn nicht Brot gebacken wird, bastelt sie mit den Kindern Heufiguren, baut Lebkuchenhäuser, schnitzt Kürbisse oder macht gemeinsam mit ihnen Kräuterlimonaden. Einen Vormittag lang sind die Kinder bei ihr. Und wenn sie gehen, bedanken sie sich mit leuchtenden Augen und einem Grinser im Gesicht. Denn von Waltrauds Tieren und Pflanzen sind auch die vorher etwas uninteressierten Kinder spätestens am Ende des Tages hellauf begeistert.
„Einer wollte so gar nicht mit in den Stall gehen. Ich bin hart geblieben, denn mitgehangen – mitgefangen. Nachdem wir dann im Stall waren, wollte der Junge Bauer werden“, man sieht Waltraud an, wie sehr sie diese Momente schätzt.
Was Bio ist, wissen aber die meisten noch nicht wirklich, meint sie. Gerade für die Volksschulkinder sind gerade die Siegel noch etwas abstrakt.
In den höheren Schulen wird das dann aber schon ganz interessant. Und auch die Kleineren verstehen schon ganz gut, was es mit höherem Tierwohl und einer schonenderen Bodenbearbeitung auf sich hat.
Auch ums Schlachten ist es gegangen. Wir wollten wissen, wie Kinder mit der Tatsache umgehen, dass die Kälber und Schweine, die sie gerade füttern, später auf ihrem Teller landen.
Waltraud ist überzeugt davon, dass Kinder dieses Wissen sehr gut verkraften können. Viel traumatischer ist es für sie, wenn sie merken, dass ein Tier leiden muss. Versuchen die Eltern ihrem Kind vorzuenthalten, woher das Fleisch auf ihrem Teller kommt, dann hat das ebenfalls einen schalen Beigeschmack für den Spross.
Allerdings ist letzteres heute besonders leicht geworden. Denn kaum einer muss sich mehr damit beschäftigen, wo das Sonntagsschnitzel seinen Ursprung hatte, um es verzehren zu können. Da plädiert Waltraud für einen Bewusstseinssteigerung. Denn indem wir nicht mehr wissen, woher das Fleisch kommt, behandeln wir es auch viel gleichgültiger. Ein Mädchen hat Waltraud zum Beispiel einmal ganz entgeistert gefragt, warum sie denn selber ihre Puten schlachtet, wenn man das Fleisch doch ganz einfach im Supermarkt kaufen kann. Da ist Aufklärungsarbeit nötig – aber nicht nur bei den Kindern, sondern oft auch bei ihren Eltern.
Über Tauernroggen, Alpenschweine und einen ganz besonderen Baum
13.08.2022
Nachdem das öffentliche Fortkommen im Salzburger Lungau nicht ganz so leicht ist, werden wir bei unserem letzten Halt von Lisi Löcker abgeholt. Sie fährt mit uns durch die märchenhafte Berglandschaft.
Auf dem Biohof angekommen, werden wir von Peter Löcker herzlich begrüßt. Er beginnt uns sofort über seine Alpenschweine, den Tauernroggen und den Bio-Betrieb zu erzählen. Stundenlange meint er, könnte er über diese Sachen sprechen. Jetzt müsse er aber noch einmal kurz weg, der Tauernroggen wird gerade gedroschen und den muss er noch einfahren.
Danach nehme er sich Zeit für uns. Und das hat er dann auch getan. Lange sind wir über seine Felder spaziert, begleitet von Peters Geschichten, von denen eine spannender als die andere war.

Über einen Baum, der trotz schwieriger Bedingungen seinen Weg gefunden hat und der für Peter für das Leben, aufgebaute und gescheiterte Beziehungen und Freundschaften und für ein nie Aufgeben steht. Über die Freilandschweine der Rase Schwarzes Alpenschwein, die neben uns auf einem Feld herumwühlen und deren Speck wir bei einer köstlichen Jause probieren durften. Und über den Tauernroggen, für den Peter Löckers Herz schon seit langer Zeit schlägt. 89 Kilometer Wurzeln bildet die Sorte, die perfekt an die klimatischen Bedingungen der Region angepasst ist, täglich aus.
Und Lisi? Die steht in der Backstube und bäckt bis spät in die Nacht das leckere Tauernroggenbrot, oder auch Null-Kilometer-Brot, wie die beiden sagen. Denn, wenn das Brot für den freitäglichen Bauernmarkt in Tamsweg verladen und transportiert wird, wird der Tauernroggen das erste Mal weiter als einen Kilometer befördert.
Ganz selbstverständlich sieht uns Peter an, als wir ihm die Frage stellen, was Bio für ihn bedeutet: Ganz einfach – „bios“ ist das Leben und „logos“ die Lehre. Man muss also sein Leben lang lernen. Das ist für die Löckers der Inbegriff eines nachhaltigen Lebens.
Ganzheitlich Bio: Was bedeutet eigentlich Green Care?
12.08.2022
Und weiter geht es für uns nach Tamsweg zur Familie König. Worüber wir hier sprechen? Zum Beispiel was Bio und mentale Gesundheit gemeinsam haben. Denn genau diese zwei Bereiche vereinen Manfred und seine Frau Elisabeth auf ihrem Green Care Betrieb.
Für Ellice und mich war der Begriff neu – wir haben uns also gleich zu Beginn einmal schlau gemacht, was man denn jetzt genau darunter versteht.
Ein Green Care Betrieb vereint Land- und Forstwirtschaft mit sozialen, pädagogischen und gesundheitsfördernden Projekten. Diese zielen zum Beispiel darauf ab, Menschen zu helfen, die sich eine Auszeit wünschen oder sich neu orientieren möchten. Bei der Tiergestützten Intervention (TGI) zum Beispiel unterstützen Tiere physische und psychische Fähigkeiten von Kindern und Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
Elisabeth erzählt uns ein Beispiel: Kinder, die in der Schule Mobbing zum Opfer fallen, bekommen von den Tieren bedingungslose Liebe geschenkt, denn Tiere urteilen nicht. Indem Kinder, die eine schwere Zeit durchmachen, in den Tieren einen Freund finden, fassen sie wieder Mut und bekommen wieder Freude am Leben.
Dieses Beispiel war nur eines von vielen, die uns wirklich gerührt haben. Denn es zeigt, wie wichtig Tier und Natur in fordernden Lebensabschnitten sind.

Und auch für Menschen, die sich nach einer Auszeit und Abstand von ihrem Alltag wünschen, bieten Green Care Betriebe eine Anlaufstelle. Das Angebot ist dabei vielfältig und nicht immer bieten die Bauern und Bäuerinnen, die den Hof als Auszeithof zur Verfügung stellen, auch die Kurse an. Oft handelt es sich dabei um externe Fachkundige. Ist man als Green Care-Betrieb bio-zertifiziert, kann man das Angebot auch auf kulinarischer Ebene ganzheitlich, umweltfreundlich und klimaschonend ergänzen.
Biologisch durch Graz
10.08.2022
Auf unseren Halt in Graz hat sich besonders Ellice gefreut. Ihre Studienzeit hat sie nämlich in der Stadt am Fuße des Schlossbergs verbracht. Nach einem kurzen Abstecher beim Info-Point unserer Steirer KollegInnen hat sie uns als ehemalige Local zu den Bio-Hotspots von Graz gebracht.
Das Gscheft – die kleine Schwester des kärtnerischen Gšefts – bereichert seit einiger Zeit die Grazer Innenstadt. Wir haben uns ein Bild davon machen dürfen. Auf den Regalen ist uns gleich eine Besonderheit aufgefallen. Denn bei den einzelnen Produkten gibt es nicht nur wie üblich eine Preis- sondern auch eine Kilometerangabe. So kann man auf einen Blick erkennen, wie viele Kilometer der Herstellungsort der jeweiligen Bio-Produkte entfernt liegt.
Bei der Fleischerei Feiertag sprechen wir mit dem freundlichen Personal der Filiale am Lendplatz. Wir erfahren, dass die Kundschaft immer mehr auf das Thema Bio sensibilisiert ist. Auf unsere Frage, ob das durch die aktuellen Krisen vielleicht befeuert worden ist, bekommen wir die Antwort, dass sich diese Sensibilität zwar gefühlt noch mehr verstärkt hat, ein derartiger Trend aber auch schon vor den Krisen bestanden hat. Besonders ist unseren Interviewgästen aufgefallen, dass auch jüngeres Publikum gerne Bio bei ihnen kauft. Spricht man mit ihnen, heißt es oft, dass für sie ein bewusster und hochwertiger Fleischkonsum wichtig ist. Außerdem besticht die große Auswahl an Bio-Fleisch und übertrumpft dabei so manchen Supermarkt im täglichen Angebot an Bio-Fleisch.
Von welchen Betrieben die Fleischerei beliefert wird, fragen wir. Die Betriebe sind aus der Region, wodurch die Anfahrtszeiten zum Schlachthof sehr kurz sind.
Darauf haben wir aber erst einmal eine süße Stärkung verdient!
Auf geht’s also zu Mangolds, wo wir mit Roland Bartosch über Lebensmittelverschwendung sprechen.
Das angefangene Jogurt, das schimmlig gewordene Brot und die verrunzelten Äpfel in der Obstschale – jede/r von uns kennt wohl die Situation, wenn Lebensmittel den Weg in den Kübel anstatt in den Bauch finden. Denn weltweit landet ein Drittel der Lebensmittel auf dem Müll.
Was man selbst machen kann, um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, erfahrt ihr hier.
Was aber kann man in der Gastronomie machen, um Food Waste zu vermeiden?
Zum einen wird empfohlen einige Wochen den anfallenden Müll genau zu dokumentieren. An den Schnittstellen, an denen die meisten Lebensmittel im Kübel landen, macht es Sinn, sich zuerst eine Müllvermeidungsstrategie zuzulegen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, den Gästen in der Karte unterschiedliche Portionsgrößen anzubieten. Bietet man die Speisen als Buffet an, bei dem nach Gewicht bezahlt wird, kann man ebenso die zurückgeschickten Essensreste reduzieren.
Bei Mangolds sagt man der Lebensmittelverschwendung auf innovative Art und Weise den Kampf an. Denn Lebensmittel, die es nicht ins Regal geschafft haben, aber noch genießbar sind, werden zu schmackhaften Saucen und Ähnlichem verarbeitet.
Solidarische Landwirtschaft bei BIOsain
08.08.2022
Gut 1,5 Stunden mit der Bahn und ein 20-minütiger Fußmarsch liegen für uns zwischen dem Wiener Großstadttreiben und den abgeschiedenen Feldern von BIOsain. Mitten in der Natur des Kamptals lernen wir über samenfeste Sorten, dürfen bei der Gewinnung von Saatgut helfen und erfahren, wie genau eine solidarische Landwirtschaft aufgebaut ist.
Von Tristan Toe werden wir nach unserem kurzen Aufstieg herzlich empfangen. Er erzählt uns, was es mit dem Namen BIOsain auf sich hat und was Bio für ihn ist, noch bevor wir unsere Kamera zücken können. Halb so wild, denn, wenn man mit Tristan und seiner Frau Jahwezi Graf spricht, kann man ihre Faszination für „bios“ – das Leben – förmlich spüren
Aber von Anfang an

Tristan erzählt uns, dass er gezielt mit Kompost und Mulch Humus aufbaut, wodurch die Pflanze ein starkes Immunsystem aufbauen kann. Wesentlich bei der Pflanzenproduktion von BIOsain ist die Vergrößerung der genetischen Vielfalt. Durch eine gezielte reduzierte Bewässerung entwickeln die Pflanzen ein tiefergehendes Wurzelsystem und lernen besser mit heißen und trockenen Bedingungen umzugehen. Diese Pflanzen eignen sich dann wiederum für die Vermehrung, um samenfestes Saatgut für trockene Regionen in südlichen Ländern zu züchten.
Aber was heißt samenfestes Saatgut jetzt genau?
Auch das haben wir gelernt.
Die Eigenschaften von samenfestem Saatgut werden an die nächste Generation vererbt und bleiben erhalten. Im Gegensatz dazu werden bei Hybridsorten im ersten Jahr zwei vorteilhafte Eigenschaften – wie zum Beispiel eine Pilzresistenz und ein hoher Ertrag – kombiniert. Im zweiten Jahr kommt es bei den Samen von dieser Ernte allerdings zu einer verminderten Leistung.

In Handarbeit werden die Samen aus eigens dafür kultivierten Pflanzen gewonnen. Dabei durften wir dann auch gleich mithelfen. Im vergangenen Herbst wurde bei BIOsain Salat der Sorte „Wintermarie“ ausgepflanzt. Heute – 11 Monate später – wird aus den Fruchtständen der Samen ausgeklopft. Um das reine Saatgut ohne Beiwerk zu erhalten, werden die Samen dann durch unterschiedlich große Siebe gesiebt.
Von Jahwezi erfahren wir, dass die solidarische Landwirtschaft aus einem Commitment zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen besteht. Zu Beginn bezahlt man als ErnteabnehmerIn einen vorab festgelegten Betrag, mit dem der Betrieb die anfallenden Produktionskosten decken kann. Im Gegenzug beliefert der Betrieb die KonsumentInnen in einem regelmäßigen Abstand mit frischem Obst und Gemüse. So entwickelt sich ein persönliches Verhältnis und Vertrauen zwischen VerbraucherInnen und HerstellerInnen. Und der Austausch ist für beide Seiten bereichernd.
Start in Wien
05.08.2022
Juhu – endlich ist es soweit und unsere Bio-Roadshow kann starten!

Wir – das sind Ellice und Cristina – touren ab jetzt durch Österreich, um ganz viel Neues über die biologische Landwirtschaft zu erfahren.
Cristina – die eine Hälfte von uns – arbeitet in der Abteilung Marketing und Information im BIO AUSTRIA Bundesbüro in Wien. Sie liebt alles, was mit Bio zu tun hat und dabei kann es ihr oft gar nicht detailliert genug sein.
Ellice – die Zweite im Bunde – sorgt dafür, dass die spannenden Inhalte dann auch bei euch ankommen. Denn das Herz von Ellice brennt neben Bio auch für die graphische Gestaltung von Bild und Video.
Unseren ersten Halt machen wir in Wien. Bepackt mit Stativ und Kamera möchten wir von euch wissen, wieviel ihr schon über Bio wisst. Dabei stellt sich heraus, dass ihr durchwegs schon recht gut wisst, wie man ein biologisch erzeugtes Lebensmittel erkennt.

Denn – steht auf einem Lebensmittel Bio drauf, muss auch Bio drinnen sein – so lautet die Regel der Europäischen Union dazu. Außerdem lässt sich auf dem Bio-Lebensmittel ein rechteckiges, grünes Logo mit Sternen, die in Form eines Blattes angeordnet sind – das EU-Bio-Logo – erkennen. Im gleichen Sichtfeld müssen zusätzlich der Code der Kontrollstelle und die Herkunftskennzeichnung angegeben werden.
Heißer Tipp:
Ist euch schon mal aufgefallen, dass es sich zusätzlich zum EU-Bio-Logo oft auch noch andere Logos auf den Bio-Lebensmitteln gemütlich gemacht haben?
Dazu gehört zum Beispiel das BIO AUSTRIA Logo.
Seht ihr dieses Logo, könnt ihr euch sicher sein, dass zusätzlich zu den EU-Bio-Richtlinien nach den strengen Kriterien der BIO AUSTRIA Qualität produziert wurde.
Auch das AMA-Biosiegel lässt einen erkennen, dass man gerade ein Bio-Lebensmittel in den Händen hält.
Ihr wollt mehr dazu wissen?
Dann haben wir hier ein paar Infos für euch:
Ob man sich aber wirklich sicher sein kann, dass die Lebensmittel Bio sind, werden wir gefragt.
Durch ein strenges Kontroll- und Zertifizierungsverfahren ist die biologische Lebensmittelproduktion streng geregelt und gewährt ein hohes Maß an Transparenz.
Aber Vorsicht! Woran man ein Bio-Produkt nicht automatisch erkennen kann, ist das Verpackungsmaterial. Allgemein gesprochen ist es zwar erfreulich, dass immer mehr Unternehmen auf eine umweltverträglichere Verpackungsalternative setzen, aber leider kann damit auch oft der Anschein erweckt werden, dass ein Produkt mehr Kriterien erfüllt, als es tatsächlich tut.
Bei unserem nächsten Halt bei BIOsain in Gars am Kamp werden wir mehr über alternative Vermarktungskonzepte wie die Solidarische Landwirtschaft und der Prozess vom Samen bis zur Frucht erfahren.
Noch Fragen? Schreibt sie uns gerne!
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