Earth Overshoot Day 2024 in Österreich
Gestern, am 7. April 2024 war in Österreich der Tag erreicht, an dem der menschlichen Rohstoffverbrauch der BewohnerInnen nicht mehr durch die Bildung neuer Ressourcen gedeckt werden kann – das heißt, wir leben seit gestern auf Kosten nachfolgender Generationen.
Unser Verbrauch steigt stetig
1961 standen pro ÖsterreicherIn theoretisch Rohstoffe zur Verfügung, die auf 3,25 Hektar gewonnen werden konnten. Verbraucht wurden aber schon damals pro Person Rohstoffe, die einer Fläche von 3,61 Hektar bedurft hätten. Global wurde das Ungleichgewicht erstmals 1971 schlagend, damals fiel der Earth Overshoot auf den 21. Dezember, das restliche Jahr wurde quasi auf Pump gelebt – von Ressourcen, die die Erde nicht innerhalb des Jahres erneuern konnte.
Und unser weltweiter Verbrauch steigt rasant – in den 2000er Jahren kamen wir mit den vorhandenen Ressourcen noch bis weit in den September hinein aus. Heute überschreitet die weltweite Nachfrage bereits im Juli das Angebot, wobei das Jahr 2020 durch die coronabedingten Einschränkungen eine leicht positive Entwicklung zeigte mit einem Welterschöpfungstag, der „erst“ auf den 22. August fiel und somit auf einen Stand wie vor rund 15 Jahren. Diese positive Entwicklung war aber nur von kurzer Dauer. Im Jahr 2021 fiel der Earth Overshoot Day wieder auf den 29. Juli – wie im Jahr 2019.
Wie es heuer aussieht, erfahren wir voraussichtlich im Juni, wenn das Global Footprint Network das aktuelle Datum veröffentlicht.
Fakt ist, dass wir in Österreich bereits seit den 60iger Jahren mehr Ressourcen verbrauchen als vorhanden sind.
Vergleich Biokapazität vs Fußabdruck
Es ist höchste Zeit, dass sich tatsächlich etwas ändert. Wollen wir nicht auf eine Katastrophe zusteuern, müssen wir jetzt umdenken und unser Konsumverhalten ändern.
COVID-19 hat uns gezeigt wie rasch unser „normales“ Leben zum Stillstand gebracht werden kann. Unser beeindruckender technischer und wissenschaftlicher Fortschritt ändert nämlich absolut nichts an unserer Abhängigkeit von der Natur. Wir können nur in einem gesunden Umfeld leben, JETZT ist die Zeit, ernsthaft umzudenken und unser Verhalten zu ändern, in kleinen Schritten, Tag für Tag.
Was wir tun können
Wir können nicht darauf warten, dass die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die sich bereits 2015 auf 17 globale Nachhaltigkeitsziele, kurz SDGs (Sustainable Development Goals), geeinigt haben, Ergebnisse vorlegen. Der Wandel fängt im Kleinen an und jeder Einzelne, jede Einzelne kann etwas tun.
- Auf die Ernährung achten.
- Zu biologischen Lebensmitteln greifen – denn diese werden ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und schnelllösliche Dünger hergestellt. Stattdessen bauen Biobäuerinnen und Biobauern durch organischen Dünger wie Stallmist, durch Fruchtfolge und die Förderung von Nützlingen humushaltige, fruchtbare Böden auf.
- Saisonale Bio-Lebensmittel aus der Region bevorzugen. Das spart Transportkosten, Kühlung bzw. Beheizung und sorgt für Frische am Teller. Es gibt übrigens auch echtes regionales Bio-Wintergemüse, das ganz ohne Glashaus auskommt.
- Seltener Fleisch, dafür in hervorragender Bio-Qualität genießen. Erstens, weil Tiere auf Biohöfen mehr Platz haben und ihre natürliche Bedürfnisse besser ausleben können. Zweitens, weil auch die Futtermittel biologisch und somit ohne Einsatz von Gentechnik hergestellt sind. Und drittens, weil bei BIO AUSTRA die Futtermittel nicht nur Bio sondern auch regional sein müssen.
- Weniger Lebensmittelverschwendung
- Weltweit landen rund 1/3 aller Lebensmittel auf dem Müll – in Österreich fallen 760.000 Tonnen Lebensmittelabfälle und -verluste pro Jahr an, die Hälfte davon wäre vermeidbar.
Infos Mutter Erde
- Einkauf planen und Lebensmittel gut lagern. Unser Folder Wertvolles Lagern Folder dabei.
- Nose to tail, weil ein Tier nicht aus Gustostückerln alleine besteht und man auch aus den weniger edlen Teilen Köstliches zubereiten kann. Unsere Videos zu den Themen Rindfleisch und Schweinefleisch zeigen wie’s geht.
- Restlküche kann herrlich schmecken, also kreativ sein – oder einfrieren, fermentieren…
Wie fermentiert man? - Und schließlich Abfälle gut nützen – B. kompostieren:
Wurmkiste selbst bauen - Bokashi-Eimer selbstgemacht
- Weltweit landen rund 1/3 aller Lebensmittel auf dem Müll – in Österreich fallen 760.000 Tonnen Lebensmittelabfälle und -verluste pro Jahr an, die Hälfte davon wäre vermeidbar.
- Mobilität und Umweltfreudlichkeit sind keine Gegensätze
- mit dem Fahrrad fahren – dann läuft man auch nicht Gefahr in überfüllten Öffis zu stehen
- Bahn und Bus statt Auto
- zu Fuß gehen – ein guter körperlicher Ausgleich für all jenedei beruflich viel sitzen
- Energie sparen
- Licht aus, wenn aus dem Raum raus
- Abschalten statt auf Stand by Modus gehen
- Räume nicht überheizen
- Heizkörper, Thermen etc. regelmäßig warten
- duschen statt baden
- Reduce and Re-use
- Konsum einschränken
- Dinge reparieren statt wegwerfen
- Kreativ werden
- Kritisch sein
- Nachfragen, wie die Lebensmittel (aber auch Kleidung etc.) hergestellt wurden
- Sich informieren
- Sich mit anderen zusammentun
- Das eigenen Verhalten hinterfragen
Und positiv denken, let’s #movethedate !