Tag des Regenwurms

Regenwürmer sind wertvolle Baumeister gesunder Böden und somit wichtige Helfer für die Biobäuerinnen und Biobauern. Durch ihr eifriges Graben und ihre nährstoffreichen Ausscheidungen verbessern sie die Bodenfruchtbarkeit und durchlockern den Boden. Um auf die Bedeutung von Regenwürmern für nachhaltig gesunde Böden aufmerksam zu machen, wurde erstmals vor 16 Jahren der 15. Februar als „Tag des Regenwurms“ ausgerufen. 

©BIO AUSTRIA/ Christoph Liebentritt

Helden des Bodens

Die Grundlage für ein gesundes Pflanzenwachstum sind lockere, nährstoffreiche Böden. Dafür bearbeiten Biobäuerinnen und Biobauern ihre Äcker mit Hilfe von Pflug, Grubber und Egge und düngen ihn mit organischen Mitteln. Regenwürmer unterstützen sie dabei: Sie graben bis zu drei Meter tief im Boden, bauen ein Röhrensystem, das den Boden ideal mit Wasser und Luft versorgt und ziehen Laub und totes Pflanzenmaterial in den Boden, das zu 100 % biologisch abgebaut wird. Zudem durchmischen sie das Erdreich, sodass der Boden weniger verschlämmt, stabiler wird, leichter zu bearbeiten ist und Erosion standhält.

Wichtige Mitarbeiter im Bio-Landbau

Damit sich die Regenwürmer im Boden so richtig wohl fühlen, setzen Biobäuerinnen und Biobauern auf  bodenschonende Bearbeitung. Sie vermeiden schwere Maschinen und beackern den Boden möglichst im trockenen Zustand. Durch eine vielfältige Fruchtfolge, Gründüngung und Mist werden Regenwürmer und andere Bodenlebewesen laufend gefüttert und dem dem Boden wird viel Ruhe gewährt. Um möglichst wenige Regenwürmer zu töten, wird daher, in der Zeit in der die Regewürmer besonders aktiv sind, der Boden nicht intensiv bearbeitet. Die Maßnahmen sind von Erfolg gekrönt: Versuche zeigen, dass im Bio-Boden 50-90 % mehr Regenwürmer leben als in konventionell bearbeiteten Böden.

Nachtaktiver Vielfraß

Weltweit gibt es mehr als 3.000 verschiedene Arten. Regenwürmer kommen überall vor, außer in eisbedeckten Gebieten und in vegetationslosen Wüsten. Ein Regenwurm vermehrt sich im Jahr nur mit einer Generation und maximal acht Kokons pro Tier. Er lebt fünf bis acht Jahre und ist damit eines der langlebigsten Bodentiere. Als Zersetzer (Destruent) kompostiert der Regenwurm in seinem Darm Pflanzen- und Tierreste und mischt diese mit feinen Mineralteilchen und Mikroorganismen zu Regenwurmkot. Regenwürmer fressen und graben ständig, wobei sie in der Nacht, der Dämmerung sowie im Frühling und Herbst am aktivsten sind. Über den Tag verteilt verschlingt ein Regenwurm bis zur Hälfte seines Eigengewichtes. Bei einer hohen Regenwurmdichte können bis zu 2.000 Würmer pro Quadratmeter Boden vorkommen. In einem Jahr produzieren Regenwürmer so 40-80 Tonnen Kot pro Hektar.  Dieser Kot ist ein ausgezeichneter Pflanzendünger – er enthält 5 x mehr Stickstoff, 7 x mehr Phosphor und 11 xmehr Kalium als die umgebende Erde. Der Regenwurm wird daher auch Nährstofffabrik der Biobäuerinnen und Biobauern genannt.