Bio-Fuchs Wettbewerb gewonnen – Vlieswickler statt Handarbeit

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Albert Starlinger hat für seinen Kompostwender einen Kombivlieswickler gebaut. Er gewann damit den ersten Preis beim BIO AUSTRIAFuchs.

Neben Bio-Hopfen baut Albert Starlinger auch noch Pfefferminze, Lein und Hanf für die Öl- und Teeproduktion an. Gedüngt wird mit Kompost aus der eigenen Kompostieranlage. „Bio-Hopfen ist eine sehr sensible Pflanze, die sofort reagiert, wenn ihr etwas nicht passt. Uns ist es wichtig, dass wir nur Kompost von bester Qualität einsetzen, um die Pflanze zu stärken. Es macht keinen Sinn, ihr etwas zu geben, mit dem sie zu kämpfen hat“, sind sich Julia und Albert Starlinger einig.

Zeit und Arbeit

Albert Starlinger beschäftigt sich schon jahrelang mit der Herstellung von qualitativ hochwertigem Kompost. Er betreibt eine bäuerliche Kompostanlage und übernimmt auch den kommunalen Grünschnitt seiner Heimatgemeinde. Sechs Wochen braucht es vom Ansetzen der Miete bis zum fertigen Kompost. Dabei sind viele einzelne Arbeitsschritte notwendig. Die ersten vierzehn Tage wird die Kompostmiete täglich gewendet. Danach verringern sich die Intervalle. „Das Wichtigste beim Kompostieren ist die richtige Feuchtigkeit. Damit die Miete nicht austrocknet oder ausgewaschen wird, muss sie unbedingt mit einem Schutzvlies abgedeckt werden“, erklärt der überzeugte Biobauer.

Ideen reifen lassen

Jeder, der schon einmal eine Kompostmiete auf- und anschließend wieder zugedeckt hat, weiß wovon gesprochen wird. Bei einem herkömmlichen Vlieswickler sind drei Arbeitsgänge notwendig. Zuerst wird das Vlies aufgewickelt, danach der Kompost gewendet und dann wird die Miete wieder zugedeckt. Ist das Vlies nass, kann das zu Schwerarbeit ausarten. Ein nasses Vlies ist vier- bis achtmal so schwer wie ein trockenes Vlies. Oft wird daher auf das Abdecken der Miete verzichtet. Ein schwerer Fehler, wie Albert Starlinger meint. Um sich die Arbeit auf seiner Kompostanlage zu erleichtern, hat er einen Kompostwender mit einem Kombivlieswickler gebaut.

Auf einen gebraucht gekauften „Sandberger“ Kompostwender mit einer Arbeitsbreite von drei Metern wurde der Rahmen von einem alten Siloblockschneider als Führung für die zwei Transportrollen aufgeschweißt. In diese Rollen wird das Vlies eingespannt und mittels Ketten über den Kompostwender gezogen. Durch das Eigengewicht legt sich das Vlies hinter dem Wender wieder auf die gewendete Miete ab. Eine der Transportrollen ist mit einem Gumminoppenband überzogen, damit das Vlies nicht durchrutscht. Die Rollen werden mit zwei Ölmotoren angetrieben, die vom Traktor aus gesteuert werden können. Nach dem Wenden kann das Vlies im gleichen Arbeitsschritt noch glattgezogen werden. Mit dieser technischen Lösung ist es möglich, beim Wenden das Vlies zu unterfahren, ohne dass das Vlies vorher mühsam über den Wender gezogen und zusätzlich gespannt werden muss.

Weiter gedacht

Die richtige Feuchtigkeit ist das Um und Auf beim Kompostieren. Wenn notwendig, wird daher beim Wenden Wasser über ein Sprührohr eingespritzt. Das Wasser wird über einen Schlauch zugeleitet, der mitgezogen wird. „Als nächstes möchte ich die Wasserzufuhr noch vereinfachen. Vielleicht einen Wassercontainer aufbauen oder hinten anhängen“, überlegt sich Albert Starlinger die nächsten Vereinfachungen für seine Qualitätskomposterzeugung.

DI Veronika Edler, BIO AUSTRIA

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