Tierische Erzeugung

©Bio Ernte Steiermark / Königshofer

Die Tierhaltung ist ein wichtiger Faktor im biologischen Betriebskreislauf. Mit landwirtschaftlichen Nutztieren werden die auf dem Betrieb anfallenden pflanzlichen Futtermittel zu hochwertigen Lebensmitteln veredelt. In diesem Sinne „nutzen“ wir die Tiere und übernehmen damit auch Verantwortung für ihr Befinden und Wohlergehen.

BIO AUSTRIA setzt sich für die Würde der Tiere als unsere Mitgeschöpfe in Form einer artgerechten, dem Tierwohl verpflichteten Nutztierhaltung ein und hat dies auch in seinen Werten festgeschrieben.

Ausreichend Bewegungsmöglichkeiten und reichlich Einstreu im Stall, Auslauf ins Freie, Kontakt zu Artgenossen, artgerechte Futterrationen aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft, die Wahl von widerstandsfähigen vitalen Rassen und eine intensive Betreuung der Tiere sind die Eckpfeiler der Bio-Tierhaltung.

Beratung und Service von BIO AUSTRIA

BIO AUSTRIA bietet seinen Mitgliedsbetrieben umfangreiche Beratungsleistungen und Servicebereiche für die Bio-Tierhalter. Informieren Sie sich und nutzen Sie die Beratungsleistungen für Ihren Betrieb!

Richtlinien für die Bio-Tierhaltung

Die Tierhaltung ist in Österreich neben den Bio-Richtlinien auch durch die österreichische Tierschutzverordnung geregelt. Informationen zu den BIO AUSTRIA Richtlinien und zu allgemein relevanten Richtlinien für den Bio-Landbau habe wir für Sie hier zusammengefasst.

Tierwohl

BIO AUSTRIA hat die Würde der Tiere in seinem Leitbild verankert.

Das Wohlergehen der Tiere nimmt im biobäuerlichen Alltag einen besonders hohen Stellenwert ein. Tierwohl bedeutet mehr als Tierschutz!
BIO AUSTRIA hat viele Informationen, Werkzeuge und Filme zu diesem Thema erstellt. Nutzen Sie dieses Angebot!

Tierarten

Rinder

© BIO AUSTRIA / Veronika Edler

Eine tiergerechte Rinderhaltung muss den Tieren die Erfüllung ihrer physiologischen und Verhaltensbedürfnisse ermöglichen.
Rinder sind tag- und dämmerungsaktive Herdentiere. Sie sind reine Pflanzenfresser mit einem mehrhöhligen Magen und verbringen einen Großteil des Tages mit Nahrungsaufnahme und Ruheverhalten.

Eine tiergerechte Rinderhaltung setzt voraus, dass die Tiere ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Es muss genügend Platz angeboten werden, damit die Tiere alle erforderlichen Positionen zum Ausruhen beziehungsweise Schlafen einnehmen können. Die Rinder müssen artgemäß gefüttert werden. Sozialkontakte in einer möglichst stabilen Herdenstruktur sind weitere Vorraussetzungen. Die Rinder sind vor ungünstigenWitterungsverhältnissen, Verletzungen, Parasitenbefall, Krankheiten und Verhaltensstörungen zu schützen.

Umstellung

Die Umstellung auf biologische Rinderhaltung erfolgt immer gleichzeitig mit der Umstellung auf biologische Grünlandwirtschaft. Sowohl die biologische Milchviehhaltung als auch die biologische Rindfleischerzeugung basiert auf eine effiziente Produktion aus dem betriebseigenen Grundfutter. Ziel sind daher hohe Leistungen aus dem Grundfutter sowohl in der Milch- als auch in der Fleischproduktion und keine Höchstleistungen des einzelnen Tieres.
Die vorwiegende Form der Fleischrinderhaltung ist folglich die Mutterkuhhaltung mit anschließender Endmast der Jungrinder bzw. die Kalbinnen- und Ochsenmast.
In der Bio-Milchviehhaltung streben die Betriebe hohe Lebensleistungen an.

Die Richtlinien des biologischen Landbaus zielen daher darauf ab, größtmöglich auf das natürliche Verhalten der Rinder einzugehen und die artspezifischen Bedürfnisse zu ermöglichen.

Das BIO AUSTRIA Beratungsblatt – Checkliste Rinderhaltung gibt Ihnen einen guten Überblick über die aktuellen Regelungen in den Bereichen Haltung, Fütterung, Zucht, Krankheitsbekämpfung und Zukauf

Fütterung

©Bio Ernte Steiermark / Königshofer

Die Rinderfütterung beruht vorrangig auf betriebseigenem Grundfutter. Die durchschnittliche Kraftfuttermenge eines Betriebes wird auf 15 % der Gesamtjahres-Trockenmasseaufnahme festgelegt. Mindestens 60 % der Tagesration muss Raufutter sein. Ziel ist, dass ein möglichst hoher Anteil der erzeugten Milch und des Fleisches aus dem Grundfutter stammt. Basis dafür ist eine gute Grundfutterqualität aus artenreichen Beständen.
Die Rinder müssen die Möglichkeit haben, viel Grundfutter so oft als möglich aufzunehmen. Eine stets zugängliche Wasserversorgung mit hochwertigem Trinkwasser muss gegeben sein. Regelmäßige Futteranalysen, zumindest jedes zweite Jahr, sind zur Erstellung leistungsgerechter Futterrationen notwendig.

Wichtige Hinweise rund um den Futtermitteleinsatz und den Futterzukauf haben wir in einem Beratungsblatt zur Fütterung der Wiederkäuer für Sie zusammengestellt.

Weide für Bio-Rinder

Die Weide spielt in der biologischen Landwirtschaft eine große Rolle. Die Weidehaltung verbessert die Tiergesundheit und auch die Qualität der erzeugten Produkte zum Beispiel den Gehalt wertvoller Fettsäuren. Rinder müssen daher geweidet werden, wenn der Zustand des Bodens und die Witterungsbedingungen dies zulassen und die Umstände dies gestatten. Dies stellt mitunter große Herausforderungen an die Betriebe. Details zur Weideregelung im Bio-Landbau geben Ihnen die Beratungsblätter und die neuesten Informationen zur Weideregelung

Tipps für den Weideaustrieb erhalten Sie auch in den Fachfilmen zur Weide.
Zu den Fachfilmen Rinderhaltung

Tierzukauf

Grundsätzlich sind Tiere von biologisch anerkannten Betrieben zuzukaufen.
Es gibt nur ein paar wenige Ausnahmen für den Zukauf von konventionellen Rindern am Bio-Betrieb. Erst nach Ablauf einer Umstellungszeit dürfen diese Rinder als Bio-Tiere vermarktet werden.
Alle Details dazu finden Sie im Beratungsblatt Tierzukauf.
Zum Beratungsblatt Tierzukauf

Eine weitere sehr gute und wichtige Hilfestellung für die Berechnung der Umstellungszeit bietet der Bio-Status Rechner. Er ist eine einfache und äußerst praktikable Anwendung um den Status (bio/konventionell) der Rinder feststellen zu können.
Zum Bio-Status-Rechner

Zucht

Als Grundlage der Zucht im Bio-Landbau ist die Fruchtbarkeit und Lebenskraft (Fitness) der Tiere zu berücksichtigen. Als Maßstab dafür gilt die Lebensleistung. Die Zucht der landwirtschaftlichen Nutztiere im Bio-Landbau soll auch der Vielfalt der Rassen Raum geben.
Gentechnische Eingriffe, Embryotransfer sowie der Zukauf von Tieren aus Embryotransfer sind untersagt. Es erfolgt keine Nutzung transgener Tiere.

Bio-Milchviehhalter setzen in der Zucht auf folgende Parameter:

  • Tiergesundheit, Fitness und hohe Lebensleistung sind die Basis für eine nachhaltige Milchviehhaltung
  • Eine effiziente Umwandlung des Grundfutters ist wichtig.
  • Leistungsgrenzen werden akzeptiert.
  • Eine hohe Stoffwechselstabilität, gute Fruchtbarkeit, flache Laktationskurve und gesunde Euter sind notwendig.
  • Eine ausgewogene Körper- und Leistungsentwicklung wird angestrebt.
  • Die erbliche Veranlagung sollte auf die natürlichen betriebsspezifischen Standortbedingungen abgestimmt werden.

Der ökologische Gesamtzuchtwert (ÖZW) trägt den Zielsetzungen und Rahmenbedingungen der Biologischen Landwirtschaft und Milchviehhaltung daher in besonderer Weise Rechnung.
Ausführliche Informationen zum ÖZW finden Sie kostenlos und ständig aktuell auf der Homepage des Bio-Instituts unter zum Bio-Institut.
Nutzen Sie diese Informationen – Gezielte Zucht ist für Bio-Betriebe besonders wichtig!

Tiergesundheit

Dr. Elisabeth Stöger, eine Tierärztin mit langjähriger Erfahrung mit Wiederkäuern im biologischen Landbau, betreut das BIO AUSTRIA Servicetelefon „Tiergesundheit Wiederkäuer“. Bei Fragen oder Problemen kann sie unter nachstehender Nummer kontaktiert werden:
T +43 676 9464774
Information Servicetelefon

Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die Tierbehandlung am Bio-Betrieb finden Sie im Beratungsblatt.

Servicebereich

Schweine

© BIO AUSTRIA / Christoph Liebentritt

Die Bio-Schweinerzeugung war lange Zeit vorwiegend für Betriebe mit Direktvermarktung interessant. In den letzten Jahren stieg und steigt die Nachfrage an Schweinefleisch von dem Lebensmitteleinzelhandel. So hat sich ein kontinuierliches Angebot an Mastschweinen entwickelt. Daraus resultierend steigt auch die Nachfrage an Ferkeln stetig an.

Haltung

Die Bio-Schweinehaltung hat sich zum Ziel gesetzt, Schweine so zu halten, dass sie ihre Grundbedürfnisse möglichst gut ausleben können. Zum einen spiegelt sich das in einer ständigen Weiterentwicklung der Stallungen mit verschiedenen Aktivitätsbereichen wieder. Zum anderen, dass hochwertige Bio-Futterquellen vom eigenen Betrieb oder regional gewonnen werden, und sich somit ein Versorgungs- und Güllekreislauf schließt.

Schweine sind typische Allesfresser und darauf spezialisiert, weit verstreute und schwer zu gewinnende Nahrung aufzunehmen. Auch satt gefütterte Schweine beschäftigen sich 2/3 der Aktivitätszeit mit der Futtersuche und -aufnahme. Schweine sind vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv.

Der Geruchssinn ist bei Schweinen außerordentlich ausgeprägt, daher orientieren sie sich in ihrer Umgebung über das Riechen. Schweine sind sehr reinliche Tiere, sie trennen Kot- und Liegeplatz. Eine gute Lüftung und verschiedene Buchtenbereiche sind daher in der Haltung besonders wichtig.
Schweine, im besonderen jene mit einer rosa Hautfarbe, sind sonnenempfindlich. Bio-Schweine benötigen daher im Auslauf einen Sonnenschutz. Sie fühlen sich zwischen +5 und +25 °C am wohlsten. Sie können nicht schwitzen und brauchen daher bei höheren Temperaturen Möglichkeiten zum Abkühlen. Ruhende Schweine haben das Bedürfnis nach engem Körperkontakt, daher sollten Liegeflächen knapp bemessen werden.

Die Haltungssysteme im Bio-Landbau versuchen die Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen. Immer wieder gibt es neue Ideen und Verbesserungen die in Zusammenarbeit mit der Forschung auf den Bio-Höfen umgesetzt werden.

Umstellung

Bei gleichzeitiger Umstellung des Gesamtbetriebes, Flächen und Schweinehaltung, beträgt die Umstellungsfrist für Schweine 24 Monate. Ab Kontrollvertragsabschluss ist die EU-Bio-VO einzuhalten, auch wenn die Tiere noch konventionell verkauft werden müssen. Die Tiere werden mit biotauglichen Futtermitteln gefüttert.
Eingriffe an den Tieren, wie beispielsweise das Schwanzkupieren, sind grundsätzlich verboten. Die Kastration männlicher Tiere ist mit ausreichender Schmerzbehandlung und ggf. Betäubung durchzuführen. Die Haltungsanlagen (Stall- und Auslaufflächen, Einstreu, Planbefestigung, Gruppenhaltung,..) sind in der Umstellungszeit auf Bio anzupassen.

Die Umstellungszeit für die Erzeugung von Bio-Mastschweinen kann verkürzt werden. Detailinfos dazu gibt es im Beratungsblatt Umstellung auf die biologische Schweinehaltung, bzw. erhalten Sie bei den Bio-Berater:innen oder bei Ihrer Bio-Kontrollstelle.

Eckpunkte der Bio-Schweinehaltung

  • Auslauf für alle Produktionsstufen: tragende und säugende Sauen, Mastschweine aller Altersstufen und Eber
  • Mindestgröße Stall+Auslauf: 10 m² je Abferkelbucht, 4,4 m² je Wartesau, 14-18 m² je Eber, 1 m² je Aufzuchtferkel, 1,4-2,7 m² je Mastschwein je nach Lebendmasse
  • Planbefestigte Liegeflächen mit Einstreu
  • Freie Abferkelung
  • mindestens 40 Tage SäugezeitBio-Futtermittel
  • biotaugliche Futtermittel
  • Zukauf von Bio-Tieren für die Zucht und Mast. Konventionelle Zuchttiere dürfen nur in Ausnahmefällen, bei Nicht-Verfügbarkeit bzw. seltenen Rassen zugekauft werden.

Fütterung

Rechtliches zur Fütterung
Die Tiere werden grundsätzlich mit hofeigenem, biologischem Futter ernährt. Zugekaufte Futtermittel stammen primär von inländischen BIO AUSTRIAzertifizierten Betrieben. Vor einem Zukauf von Kraftfutter (Getreide, Mais, Körnerleguminosen usw.) von Nicht-BIO AUSTRIAzertifizierten Bio-Betrieben (landwirtschaftliche Erzeuger und/oder Händler) ist das Zulassungsprozedere für Ackerfrüchte von BIO AUSTRIA zu durchlaufen.
In der Ration dürfen durchschnittlich bis zu 30 % Umstellungsfuttermittel enthalten sein, wenn das Futter zugekauft wird.
Mindestens 20 % der Futtermittel müssen aus dem eigenen Betrieb stammen oder – falls dies nicht möglich ist – von anderen biologischen Betrieben oder Futtermittelunternehmen aus derselben Region erzeugt werden. Der Tagesration für Schweine ist frisches, getrocknetes oder siliertes Raufutter beizugeben.

Tierzukauf

  • Grundsätzlich werden nur Bio-Tiere zugekauft.
  • Ferkel für die Mast werden ausschließlich als Bio-Tiere zugekauft.
  • Ferkel für die Jungsauenaufzucht und Jungsauen für die Bestandsergänzung müssen ebenfalls biologisch zugekauft werden.
  • Nur für die Rassen Turopolje und Mangalitza dürfen konventionelle Ferkel für die Jungsauenaufzucht zugekauft werden. Die Ferkel müssen weniger als 35 kg wiegen.
  • Ebenfalls nur bei den Rassen Turopolje und Mangalitza und für Herdbuchzüchter darf ein Zukauf an konventionellen Jungsauen für die Bestandesergänzung erfolgen. Maximal dürfen in diesem Fall nur die Anzahl von 20 % des Bestandes an Tieren, die älter als 6 Monate sind, zugekauft werden. Wenn der Prozentsatz bei Rassenumstellung oder erheblicher Bestandsausweitung oder bei Aufbau eines neuen Bestandes auf 40 % erhöht werden soll, ist eine Genehmigung von der zuständigen Landesbehörde vor dem Zukauf erforderlich!
  • Zuchteber dürfen konventionell zugekauft werden.

Bitte entnehmen Sie alle Details dem Beratungsblatt „Tierzukauf am Bio-Betrieb“ oder kontaktieren Sie bei weiteren Fragen die Bio-Berater:innen.
Zum Beratungsblatt Tierzukauf

Zucht

Neue Betriebe mit Bio-Schweinehaltung stellen immer wieder die Frage, welche Rasse oder Kreuzung denn „die Richtige“ sei. Die Antwort hängt von der geplanten Nutzung und Vermarktungsschiene ab, das heißt man findet sie immer nur im eigenen Betrieb.
Umfassende Informationen zur Bio-Schweinezucht, über Rassen, Zuchtmethoden und eigene Nachzucht gibt die Fachbroschüre Bio-Schweinezucht.
Zur Bestellung

Tiergesundheit

Die Vorgaben für die Haltung der Bio-Schweine, wie zum Beispiel der Auslauf, wirken sich günstig auf die Tiergesundheit aus. Frische Luft und Sonneneinstrahlung beeinflussen das Immunsystem positiv. Eine vorbeugende Behandlung mit Antibiotika ist nicht erlaubt. Generell sind präventive Maßnahmen und Behandlungen mit homöopathischen und/oder phytotherapeutischen Methoden vorzuziehen.
Prinzipiell dürfen alle Medikamente, die in Österreich zugelassen sind, auf Bio-Betrieben verabreicht werden. Bei einer Behandlung muss die am Medikament angegebene Wartezeit verdoppelt werden. Ist keine Wartezeit angegeben, so sind mindestens 48 Stunden einzuhalten. Bei Ferkeln für die Mast darf nur eine Behandlung pro Lebenszyklus, das heißt eine Behandlung, erfolgen, um als Bio-Tier zu gelten. Zuchtsauen dürfen maximal drei Mal pro Jahr behandelt werden. Impfungen und Parasitenbehandlungen sind davon ausgenommen.
Mehr dazu finden Sie in der Broschüre Tierbehandlung am Bio-Betrieb

Eingriffe

Schwanz kupieren und Zähne abschleifen als Routine ist nicht erlaubt. Zähne dürfen nur in begründeten Ausnahmefällen gekürzt werden.
Männliche Tiere werden unter Schmerzausschaltung und gegebenenfalls mit Betäubung kastriert. Im Moment hat sich in Österreich die Injektionsnarkose, als Methode der Wahl etabliert.

Lehre und Forschung

Das Lehr- und Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein beschäftigt sich im Referat Tiergesundheit Schwein mit der Weiterentwicklung der Bio-Schweinehaltung. Forschungsbereiche sind die Verbesserung der Fleischqualität mit 100 % Bio-Fütterung, Kastrationsmaßnahmen und die Erhaltung der Tiergesundheit durch Präventivmaßnahmen.
In der Außenstelle Wels-Thalheim gibt es einen Bio-Versuchsstall.
Zum Lehr- und Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein

Der Bio-Schweineproduktion widmen sich weiters die landwirtschaftlichen Fachschulen Grottenhof in der Steiermark und Edelhof in Niederösterreich.
Fachschule Edelhof

Vermarktung

Die Bio-Schweinevermarktung hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiter entwickelt.
Auskünfte im Detail erhalten Sie bei den Bio-Beratern.
Einen Überblick über die aktuelle Situation am Bio-Schweinemarkt gibt der regelmäßig erscheinende BIO AUSTRIA Info Schwein.

Die Bioschwein Austria Vertriebs GmbH ist ein wichtiger Partner in der Vermarktung von Bio-Schweinen.
Zur Bioschwein Vertriebs GmbH

Servicebereich

Geflügel

© BIO AUSTRIA / Christoph Liebentritt

Die Bio-Geflügelhaltung in Österreich hat sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt. Den höchsten mengenmäßigen Anteil an Bio-Tieren mit beinahe 3 Mill. Stück und mit knapp über 20 % nimmt das Bio-Geflügel ein. Bio-Eier gehören zu den am meist verkauften Bio-Produkten und auch Bio-Mastgeflügel sind ein sehr gefragtes Produkt sowohl in der Direktvermarktung als auch im Handel.

Umstellung

Werden Flächen und Tiere gemeinsam umgestellt, so beträgt die Umstellungszeit ab Kontrollvertragsabschluss mindestens 24 Monate. Eine Verkürzung der Umstellungszeit kann möglich sein. Dies ist bei einem Einstieg in die Bio-Geflügelerzeugung oft von Bedeutung. Die zuständige Kontrollstelle prüft, ob die Voraussetzungen dafür eingehalten werden.
In den Bundesländern werden Sie von den Bio-Beratern bei der Umstellung in die Bio-Geflügelerzeugung unterstützt.

Tierzukauf

Ab 1.1.2023 muss der Zukauf von konventionellen Küken von der zuständigen Behörde genehmigt werden. Grundsätzlich gilt ja, dass Bio-Tiere zukaufen sind. Bei Enten, Gänsen, Puten und speziellen Hühnerrassen sind leider noch nicht ausreichend Bio-Tiere verfügbar und es muss auf konventionelle Herkunft zurück gegriffen werden. Dieser Zukauf muss ab dem 1.1.2023 von der zuständigen Behörde genehmigt werden und folgende Voraussetzungen beachtet werden:

  • Gänse-, Enten- und Putenküken sowie spezielle Legeküken, wie Sulmtaler, Blausperber oder Sussex können konventionell zugekauft werden. Die genaue Liste an nicht-bio-verfügbaren Tieren finden sie im „Verzeichnis über die Verfügbarkeit biologischer Küken“ unter: www.verbrauchergesundheit.gv.at
  • Die Küken dürfen maximal drei Tage alt sein.
  • Umstellungsbeginn beachten! Dies sind 6 Wochen für Eier, 10 Wochen für Fleisch bzw. bei Pekingenten 7 Wochen
  • Es ist der geschätzte Jahresbedarf an konventionellen Küken zu beantragen 
  • Die behördliche Genehmigung erfolgt vor dem Zukauf und muss für die Vor-Ort-Kontrolle aufliegen. Die Antragstellung erfolgt über das VIS-System vis.statistik.at
  • Zugang der Tiere  frühestens ab Datum der Genehmigung.
  • Die Genehmigung gilt bis längstens 31.12. des beantragten Kalenderjahres
  • Weitere Infos und Anleitung zur Antragstellung unter: Anleitungen & Handbücher unter: vis.statistik.at

Bei der Antragstellung über das VIS-System unterstützt Sie die Geflügelberatung

Haltung

Haltungssysteme für Legehennen

Jeder Bio-Legehenne steht tagsüber, sofern die Bedingungen es gestatten, ständiger Zugang zu mindestens 10 m² begrüntem Auslauf zur Verfügung. Im gesamten Auslauf befinden sich Elemente für Schutz- und Beschattung, damit die Tiere den gesamten Auslauf nutzen können. Im Stall dürfen pro Quadratmeter Stallgrundfläche nicht mehr als 6 Hennen gehalten werden.
Der Stallboden ist mindestens zu 1/3 mit Stroh, Hobelspänen oder ähnlichem natürlichen Material bedeckt, um den Hühnern eine weiche und wärmedämmende Unterlage zu schaffen, in der sie scharren können. Um den Kot der Tiere aufzufangen, muss ein „Kotkasten“ eingerichtet werden und zwar 450 cm² pro Tier. Dies ist ein Kotsammelplatz, der sich vor allem unter den Sitzstangen befindet.
Damit die Hennen ausreichend Rückzugsmöglichkeiten bei der Eiablage finden, muss für 5 Tiere mindestens ein Nest vorhanden sein, bei Gruppennestern mindestens 120 cm²/Henne. Diese Nester sind mit natürlicher Einstreu wie Stroh oder Dinkelspelzen ausgestattet.
Damit alle Hühner gleichzeitig sitzen beziehungsweise schlafen können, werden mindestens 20 cm Sitzstangen/Henne in unterschiedlichen Höhen angeboten.
Es sind ausreichend Futter- und Tränkeplätze den Tieren zur Verfügung zu stellen.
Ausreichendes Tageslicht fällt durch genügend große Fenster in den Stall ein. Für einen ungehinderten Auslauf ins Freie sind je 100 m² Stallgrundfläche mindestens 4 m Ausflugklappen vorhanden.
In einem Stall befinden sich nicht mehr als 3.000 Legehennen oder 4.800 Junghühner.

Haltungssysteme für Mastgeflügel

Mastgeflügel steht tagsüber, sofern die Bedingungen es gestatten, ständiger Zugang zu begrüntem Auslauf zur Verfügung. Die Mindestauslaufflächen betragen 4 m²/Masthuhn und Perlhuhn, 10 m² bei Pute und 15 m² bei der Gans.
Im Stall dürfen maximal 10 Tiere beziehungsweise maximal 21 kg Lebendgewicht pro Quadratmeter Stallgrundfläche gehalten werden. Der Stallboden ist mit einer lockeren, trockenen Einstreu aus Stroh, Hobelspänen oder ähnlichem natürlichen Material bedeckt, um dem Geflügel eine weiche und wärmedämmende Unterlage zu schaffen, in der es scharren kann.
Es sind ausreichend Futter- und Tränkeplätze zur Verfügung zu stellen.

In der Bio-Geflügelmast werden langsam wachsende Rassen verwendet. Beim Einsatz konventioneller Linien gelten Mindestschlachtalter.
Wassergeflügel hat zusätzlich Zugang zu einem fließenden Gewässer, Teich, See oder Wasserbecken.

In einem Stall befinden sich nicht mehr als 4.800 Masthühner, 5.200 Perlhühner, 4.000 weibliche Flug- oder Pekingenten, 3.200 männliche Flug-, Peking- oder sonstige Enten, 2.500 Gänse oder Truthühner.

Fütterung

Bio-Geflügel stellt höchste Ansprüche an Gehalt, Wertigkeit und Verdaulichkeit des Futters, daher werden Futtermischungen laufend auf Inhaltsstoffe untersucht. BIO AUSTRIA Geflügel erhält ausschließlich hochwertiges BIO AUSTRIA konformes Futtermittel.

Betriebe, die ihre Eier beziehungsweise Masthühner in BIO AUSTRIA Vermarktungsprojekte liefern, achten auf die jeweiligen Vorgaben in der Fütterung.
Zu den Fütterungsvorschriften

Servicebereich

Schafe

© BIO AUSTRIA/Sonja Fuchs

Schafe werden auf vielen Bio-Betrieben sehr extensiv gehalten, wogegen sie auf anderen Höfen vor allem wegen der Milch und Käseherstellung den Hauptwirtschaftsfaktor darstellen. Vielfach finden sich auf den Betrieben auch gefährdete Rassen.

Haltung

Schafe verbringen den größten Teil des Tages mit Grasen und Wiederkauen. Schafe bevorzugen zum Schlafen erhöhte Schlafplätze. Sie halten in der Regel die Schlafplätze ein.
Schafe benötigen trockene, luftige aber zugfreie Stallungen beziehungsweise Unterstände bei einer ganzjährigen Haltung im Freien. Den Tieren wird während der Vegetationsperiode Weidegang gewährt. Die Schafe werden je nach Schafrasse regelmäßig und fachkundig geschoren und ihre Klauen werden bei Bedarf gepflegt. Die Tiere werden vor ungünstigen Witterungsverhältnissen, Verletzungen, Parasitenbefall und Krankheiten geschützt.
Die Broschüre Stallbau für die Bio-Tierhaltung Schaf- und Ziegenhaltung informiert Landwirte, die einen Stallneu- oder umbau planen, umfassend.
Broschüre bestellen

Tierzukauf

© BIO AUSTRIA

Grundsätzlich sind Bio-Tiere zuzukaufen. Manchmal kann es vorkommen, dass zuwenig oder nicht die passenden Bio-Tiere angeboten werden. In diesem Fall dürfen unter bestimmten Voraussetzungen auch konventionelle Nutztiere zugekauft werden. Das gilt aber nur für Zuchttiere und nicht für Masttiere.

Jeder konventionelle Tierzukauf muss von der zuständigen Behörde genehmigt werden. Ausgenommen davon sind gefährdete Nutztierrassen laut ÖPUL-Liste und Bienen. Vor dem Antrag auf Genehmigung im VIS-System muss auf der Datenbank www.almmarkt.com abgefragt werden, ob Bio-Tiere angeboten werden. Der Nichtverfügbarkeitsnachweis muss bei der Antragstellung im VIS beigelegt werden.

Ausmaß und Voraussetzungen

  • Lämmer für die Zucht können konventionell ohne mengenmäßige Einschränkung zugekauft werden, wenn sie jünger als 60 Tage sind.
  • Für die Bestandesergänzung dürfen Jungtiere, die noch nicht geworfen haben (nullipar), im Umfang von 20 % aller ausgewachsenen Schafe am Betrieb zugekauft werden. Schafe gelten ab dem ½ Jahr als ausgewachsen.
  • Der Prozentsatz kann in Ausnahmefällen (erhebliche Bestandeserweiterung, Umstellung auf eine andere Rasse, Umstellung auf einen neuen Produktionszweig) und nach der Genehmigung der zuständigen Landesbehörde auf 40 % erhöht werden.
  • Ausgewachsene männliche Tiere (> ½ Jahr) dürfen ohne Einschränkung konventionell zugekauft werden.
  • Lämmer für die Mast stammen ausschließlich von Bio-Betrieben!
  • Die Umstellungszeit für konventionell zugekaufte Tiere beträgt sechs Monate, danach können diese Tiere konventionell vermarktet werden. Die Umstellungszeit für die Milcherzeugung beträgt sechs Monate.

Alle Details finden Sie auch im Beratungsblatt „Tierzukauf am Bio-Betrieb“.
Zum Beratungsblatt

Tiergesundheit

In der biologischen Landwirtschaft steht die Krankheitsvorsorge im Vordergrund. Ist trotzdem eine Medikamentengabe notwendig, so ist beim Einsatz von chemisch-synthetischen Arzneimitteln eine Verdoppelung der Wartezeit notwendig. Der „Blick auf’s Ganze“ also ein Gesamtkonzept für die täglichen Arbeitsabläufe wirkt sich positiv auf die Tiergesundheit aus. Dazu gehört neben einer tiergerechten Haltung auch ein gut durchdachtes Weidemanagement.
Steht Weidegras am Speiseplan sind die Tiere verstärkt dem Befall mit Weideparasiten ausgesetzt. Mit Antiparasitika sollte überlegt umgegangen werden.

Dr. Elisabeth Stöger, eine Tierärztin mit langjähriger Erfahrung von Wiederkäuern im biologischen Landbau, betreut das BIO AUSTRIA Servicetelefon „Tiergesundheit Wiederkäuer“.

Tipps für den Weidegang

  • Flächen erst nach dem Abtrocknen beweiden
  • Weidepausen zwischen den Weidegängen einschieben, dazwischen wenn möglich mähen
  • Zwischennutzung mit einer anderen Tierart, idealerweise mit Pferden oder Rindern
  • Saubere Wasserstellen
  • Regelmäßige gesundheitliche Bestandeskontrollen (Kotproben, äußeres Erscheinungsbild der Tiere, Leistungsschwankungen usw.)

Markt

Schaf- und Lammfleisch wird großteils über die Direktvermarktung angeboten. In einigen Bundesländern werden Lämmer aber auch über den Lebensmittelhandel abgesetzt.
Die fünf größten Abnehmer für Schafmilch verarbeiten jährlich rund 10,6 Mio. Kilo Bio-Schafmilch. Der Bio-Anteil an Schafmilch liegt zirka bei einem Drittel (Quelle: Statistik Austria).

Servicebereich

Ziegen

Die Ziegenhaltung ist ein kontinuierlich wachsender Bereich in der biologischen Landwirtschaft und den größten Anteil an Bio-Tieren gab es im Jahr 2019 bei den Ziegen mit 53,3 Prozent, was 53.131 Bio-Ziegen entspricht.

Umstellung

© BIO AUSTRIA

Die Umstellung auf Ziegen erfordert vorab eine intensive Auseinandersetzung. Nicht für jeden Betrieb ist diese Tierart geeignet. Aber alle, die sich dafür entschieden haben, sind mit ihrer Entscheidung zufrieden. Elisabeth Lindbichler, die überzeugte Bio-Milchziegenhalterin aus Roßleithen schwärmt: „Im Jahr 2005 sind wir vor der Entscheidung gestanden: Den Rinderstall umzubauen oder auf eine andere Tierart umzusteigen. Nach mehreren Gesprächen mit anderen Ziegenhaltern war mir klar: „Die Ziege ist mein Tier!“ Wir haben den 300 Jahre alten Stall adaptiert und Saanenziegen eingestellt. Seither liefern wir Bio-Ziegenmilch an eine Molkerei in der näheren Umgebung. Auch mein Mann, der nebenberuflich arbeitet, hat die Ziegen inzwischen in Herz geschlossen. Es sind einfach intelligente Tiere. Manchmal zwar ein wenig eigenwillig, aber trotzdem leicht zu handhaben“.

Haltung

Ein tiergerechter Stall fördert die Tiergesundheit. Bio-Ziegen haben ausreichend Platz zur Verfügung, um ihr artspezifisches Verhalten zu leben. Ein ständiger Zugang zum Auslauf gehört genauso dazu wie ein ausreichendes Platzangebot im Stall. Besonders Ziegen halten untereinander eine sehr strenge Hierarchie ein und benötigen Platz zum Ausweichen. Auf den Bio-Bauernhöfen verfügt jedes erwachsene Tier über 1,5 m2 Platz im Stall und über 2,5 m2 im Auslauf. Ein idealer Ziegenauslauf bietet zudem auch ein „Beschäftigungsprogramm“ für die Tiere. Sie klettern gerne auf Erhöhungen, Steinen oder Baumstämmen herum. Auch Kratzbürsten erfreuen sich größter Beliebtheit.

Tierzukauf

Grundsätzlich sind Bio-Tiere zuzukaufen. Manchmal kann es vorkommen, dass zuwenig oder nicht die passenden Bio-Tiere angeboten werden. In diesem Fall dürfen unter bestimmten Voraussetzungen auch konventionelle Nutztiere zugekauft werden. Das gilt aber nur für Zuchttiere und nicht für Masttiere.

Jeder konventionelle Tierzukauf muss von der zuständigen Behörde genehmigt werden. Ausgenommen davon sind gefährdete Nutztierrassen laut ÖPUL-Liste und Bienen. Vor dem Antrag auf Genehmigung im VIS-System muss auf der Datenbank www.almmarkt.com abgefragt werden, ob Bio-Tiere angeboten werden. Der Nichtverfügbarkeitsnachweis muss bei der Antragstellung im VIS beigelegt werden.

Ausmaß und Voraussetzungen

  • Kitze für die Zucht können konventionell ohne mengenmäßige Einschränkung zugekauft werden, wenn sie jünger als 60 Tage sind.
  • Für die Bestandesergänzung dürfen Jungtiere, die noch nicht geworfen haben (nullipar), im Umfang von 20 % aller ausgewachsenen Ziegen am Betrieb zugekauft werden. Ziegen gelten ab dem ½ Jahr als ausgewachsen.
  • Der Prozentsatz kann in Ausnahmefällen (erhebliche Bestandeserweiterung, Umstellung auf eine andere Rasse, Umstellung auf einen neuen Produktionszweig) und nach der Genehmigung der zuständigen Landesbehörde auf 40 % erhöht werden.
  • Ausgewachsene männliche Tiere (> ½ Jahr) dürfen ohne Einschränkung konventionell zugekauft werden.
  • Kitze für die Mast stammen ausschließlich von Bio-Betrieben!
  • Die Umstellungszeit für konventionell zugekaufte Tiere beträgt sechs Monate, danach können diese Tiere konventionell vermarktet werden. Die Umstellungszeit für die Milcherzeugung beträgt sechs Monate.

Alle Details finden Sie auch im Beratungsblatt „Tierzukauf am Bio-Betrieb“.
Zum Beratungsblatt

Tiergesundheit

Dr. Elisabeth Stöger, eine Tierärztin mit langjähriger Erfahrung von Wiederkäuern im biologischen Landbau, betreut das BIO AUSTRIA Servicetelefon „Tiergesundheit Wiederkäuer“. Bei Fragen oder Problemen kann sie unter der Nummer kontaktiert werden:
T +43 676 9464774
Information Servicetelefon

Laut EU-Bio-Verordnung müssen Kleinwiederkäuer Zugang zu Weide haben.
Mehr Information dazu finden Sie hier.

Tipps für den Weidegang

  • Flächen erst nach dem Abtrocknen beweiden
  • Weidepausen zwischen den Weidegängen einschieben, dazwischen wenn möglich mähen
  • Zwischennutzung mit einer anderen Tierart, idealerweise mit Pferden oder Rindern
  • Saubere Wasserstellen
  • Regelmäßige gesundheitliche Bestandeskontrollen (Kotproben, äußeres Erscheinungsbild der Tiere, Leistungsschwankungen usw.)

Vermarktung

Der Trend zu gesunder Ernährung und der Griff zu nachhaltig erzeugten Lebensmitteln erhöhte in den letzten Jahren die Nachfrage nach biologisch produzierten Ziegenprodukten. Der Pfeil zeigt auch für die Zukunft nach oben. Ungefähr 60 %, der in Österreich produzierten Ziegenmilch kommt von Bio-Betrieben. Im „ziegenstärksten“ Bundesland Oberösterreich liegt der Bio-Anteil sogar bei knapp 80 %. Die fünf größten Abnehmer für Ziegenmilch verarbeiten somit jährlich rund 10 Mio. Kilo Bio-Ziegenmilch.

Servicebereich

Bienen

© BIO AUSTRIA/Manuela Wilpernig

Bienen erbringen mit ihrer hohen Bestäubungsleistung einen unermesslichen Nutzen für unsere Landwirtschaft.
Bienen sammeln den Nektar auf allen umliegenden Flächen. Dennoch unterscheidet sich die biologische Bienenhaltung wesentlich von der konventionellen.

Im Sinne des biologischen Landbaus orientieren sich die Pflegemaßnahmen am Bienenvolk an den natürlichen Bedürfnissen des Bienenvolkes.

Umstellung

Das Interesse an der Bienenhaltung und insbesondere an der Bio-Bienenhaltung hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Erfreulicherweise beschäftigen sich vermehrt junge Leute mit dieser faszinierenden, wenn auch mitunter sehr komplexen Aufgabe.

Es ist wichtig, dass die Gruppe der Bio-Imker größer wird, da mit der Umsetzung der Bio-Richtlinien auch eine Änderung der Betriebsweise und damit des imkerlichen Umganges stattfindet.
In den letzten hundert Jahren ist in der Bewirtschaftung der Bienenvölker vieles eingeführt worden, das die Vitalität der Bienen beeinträchtigt hat. Eine umsichtige „Rückentwicklung“ ist längst angebracht.
Alle Wissenschaftler, die sich mit der Bienenhaltung beschäftigen sind sich einig: weniger Bearbeitung im Sinne von Zulassen der Lebensbedürfnisse der Bienen, kann eine Verbesserung deren Vitalität herbeiführen. Dazu gehört unter anderem der sorgsame Umgang mit dem Schwarmbedürfnis der Honigbienen oder der Naturwabenbau.

Richtlinien

Die Bio-Richtlinien, mit Ausnahme der Wachs- und Beutenumstellung, sind von den Imkern gut zu bewältigen. Als vor ca. 30 Jahren die Varroa-Milbe eingeschleppt wurde, haben viele Imker Medikamente verwendet, die besonders im Wachs und im Propolis Rückstände verursacht haben. Diese Altlasten sind bis heute noch nachweisbar. Die konsequente Verwendung von rückstandsfreiem Bio-Wachs, die bei einer Umstellung auf Bio-Bienenhaltung gefordert wird, ist daher ein wichtige Maßnahme in der Bio-Bienenhaltung.

Servicebereich

Fische

© BIO AUSTRIA/Manuela Wilpernig

Die Bio-Fischzucht wird in Österreich von einer sehr kleinen Gruppe betrieben, aber Bio-Fisch ist eine Nische mit Potenzial.
Nach wie vor kann das bestehende Angebot die Nachfrage nicht befriedigen.

Hohe Qualität durch artgerechte Haltung

Laut den BIO AUSTRIA Richtlinien dürfen in einem Naturteich max. 10 kg Salmoniden pro Kubikmeter Wasser gehalten werden. In einem Karpfenteich dürfen pro Hektar max. 600 Stk. von zweisömmrigen Karpfen schwimmen.

Futter und Besatzfische

Friedfische wie der Karpfen werden mit Bio-Getreide oder Presskuchen, Bio-Ölfrüchten, Salmoniden mit Bio-Pelettfutter gefüttert. Dabei wird darauf geachtet, dass die tierische Eiweißkomponente ausschließlich aus Nebenprodukten von zertifizierten und für den menschlichen Verzehr gefangenen Fischen stammt.
Karpfenartige Besatzfische müssen ausschließlich biologisch zugekauft werden. Bei den Salmoniden besteht bis 2015 die Möglichkeit eines 50%iegen konventionellen Setzlingzukaufs.

Umweltschonende Teichbewirtschaftung steht im Vordergrund

Die Bewirtschaftung der Teiche erfolgt ohne Pestizide, vorbeugende Antibiotika, Hormone oder andere synthetische Zusatzstoffe. Die Erhaltung der ökologischen Vielfalt, sowie der Gewässer- und Umweltschutz stehen im Vordergrund.

Bio-Fisch ein Premiumprodukt

Die Vermarktung der Bio-Fische erfolgt großteils über die Direktvermarktung. Der Konsument ist auch bereit für ein qualitativ hochwertiges Produkt mehr zu bezahlen.
Österreichweit schwanken die Marktpreise für küchenfertige Karpfen zwischen € 8,– bis 14,– je kg und bei Forellen zwischen € 9,50 bis 14,–. Auch beim Bio-Fisch liegt die größte Wertschöpfung in der Weiterverarbeitung, egal ob filetiert, geräuchert, sauer eingelegt oder zu Pasteten verarbeitet

Kontakt:
Bei näherem Interesse wenden Sie sich bitte an einen Bio-Berater bzw. an die ARGE Biofisch.
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Pferde

© BIO AUSTRIA

Das Pferd spielt als Freizeittier eine bedeutende Rolle. Auch auf vielen Bio-Höfen werden Pferde gehalten. Einige Bio-Betriebe bieten Einstellplätze an. Die Richtlinien des biologischen Landbaus sind auch für diese Tiere einzuhalten.

Für BIO AUSTRIA Betriebe gilt, dass der gesamte Betrieb auf die biologische Wirtschaftsweise umgestellt werden muss. Einstellpferde erhalten von ihren Besitzern oftmals Maulgaben, die konventionelles Futter sind. In diesem Fall ist die konventionelle Pferdehaltung auf dem BIO AUSTRIA Betrieb zu beantragen.
Das BIO AUSTRIA Beratungsblatt Pferdehaltung am Bio-Betrieb erläutert die Regelungen.

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