EU-Vereinfachungspaket: BIO AUSTRIA begrüßt Wille, Bio-Landwirtschaft zu stärken

Veröffentlicht am 15. Mai 2025
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Obfrau Barbara Riegler appelliert Umweltambitionen hochzuhalten und in der zukünftigen GAP weiter zu stärken

Für Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern sollen in Zukunft Vereinfachungen gelten, da sie bereits zertifiziert nach dem einzigen EU-weit definierten Nachhaltigkeitsstandard für Landwirtschaft arbeiten. Dies schlägt die Europäische Kommission in einem heute veröffentlichten Vereinfachungspaket für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) vor. BIO AUSTRIA begrüßt die Absicht der Europäischen Kommission, die Bio-Landwirtschaft durch Anerkennung ihrer Umweltleistungen und Vereinfachungen zu stärken, für die laufende Periode kommen diese aber sehr spät, um noch für wesentliche Entlastungen auf den Biobetrieben zu sorgen. Gleichzeitig appelliert BIO AUSTRIA die Umweltambitionen in der Europäischen Agrarpolitik hochzuhalten Die Reform der Agrarpolitik für die Periode ab 2028 muss auf ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit gleichermaßen ausgerichtet werden.

In dem vorgestellten Vereinfachungspaket schlägt die EU-Kommission vor, dass die Leistungen der Bio-Betriebe automatisch auf bestimmte Mindestanforderungen hinsichtlich des guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustands (sogenannte „GLÖZ“-Bestimmungen), die für konventionelle Betriebe konzipiert wurden, angerechnet werden. Grund dafür ist, dass die Bio-Betriebe auf Basis der EU Bio-Verordnung wirtschaften und bereits umfassende Nachhaltigkeitsleistungen erbringen. Damit folgt die Europäische Kommission einer Empfehlung des „Strategischen Dialogs“, einem von Kommissionspräsidentin von der Leyen installierten Beratungsgremium: Dieses empfiehlt einen „maßgeschneiderten Ansatz“, um Bürokratie für landwirtschaftliche Betriebe abzubauen, die bereits aktiv zur Reduzierung negativer externer Effekte beitragen und durch ein von der EU anerkanntes System zertifiziert sind. Darüber hinaus sind eine Vielzahl weiterer Vorschläge für Änderungen an der GAP enthalten, unter anderem Vereinfachungen für Kleinbetriebe, aber auch Vereinfachungen in der Verwaltung der Förderprogramme.

„Die biologische Wirtschaftsweise als umfassende Agrarumwelt-Maßnahme anzuerkennen ist längst überfällig. BIO AUSTRIA appelliert die Umweltambitionen der Europäischen Agrarpolitik hochzuhalten und weiter zu stärken. Entbürokratisierung und hohe Umweltambitionen sind kein Widerspruch“, stellt BIO AUSTRIA Obfrau Barbara Riegler fest. „Die Vorschläge kommen allerdings reichlich spät, um österreichische Bio-Betriebe wesentlich zu entlasten“, so Riegler weiter. „Mit der Vision für die Landwirtschaft hat die Europäische Kommission im Februar bereits die Diskussion über die Reform der GAP für die Periode ab 2028 gestartet. Dabei muss die Agrarpolitik von Anfang an so ausgerichtet werden, dass der nachhaltigere Weg auch als der einfachere und ökonomisch attraktivere gestaltet wird“, betont Riegler abschließend.

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