Perspektive Biolandbau 2030 Gemeinschaftsverpflegung als Chance für die Bio-Landwirtschaft

© Flora Fellner

BIO AUSTRIA OÖ Pressekonferenz, 15.01.2024

Österreichweit werden Schätzungen zufolge täglich 2,2 Mio. Mahlzeiten in der Außer-Haus-Verpflegung ausgegeben. Entsprechend groß ist das Potenzial für den Einsatz von Bio-Lebensmitteln. Der Aktionsplan für nachhaltige öffentliche Beschaffung sieht vor, dass ab 2025 30 Prozent der Lebensmittel für Einrichtungen des Bundes aus biologischer Produktion stammen müssen, 2030 sollten es 55 Prozent sein. Auch das Bundesland Oberösterreich hat sich dieser Zielvorgabe angeschlossen.

LK OÖ

Konsument:innen wollen Bio am Teller

Der Einsatz von Bio-Produkten in der Gemeinschaftsverpflegung birgt ein großes Potential. Der Außer-Haus-Verzehr zieht nach dem Corona-bedingten Rückgang wieder merklich an. Konsument:innen wollen auch in der Kantine wissen woher die Lebensmittel stammen und wie diese produziert wurden. Bio-Lebensmittel entsprechen den Erwartungen von Konsument:innen in Bezug auf Qualität, Klima- und Umweltfreundlichkeit sowie Tierwohl. „Unsere BIO AUSTRIA Bäuerinnen und Bauern wirtschaften nach Richtlinien die in vielen Bereichen über die EU-Bio-Vorgaben hinaus gehen. Neben einer besonders artgerechten Tierhaltung mit viel Auslauf und Platz gelten auch für die Fütterung strenge Vorgaben. Das Futter stammt vorwiegend vom eigenen Hof oder von möglichst regionalen BIO AUSTRIA Betrieben“, berichtet Johannes Liebl, Obmann von BIO AUSTRIA Oberösterreich. „Gentechnisch veränderte Futtermittel wie Gen-Soja sind in der biologischen Tierhaltung ohnehin Tabu. Dies trägt auch wesentlich zum Klimaschutz bei, da für den Anbau von Futtermittel aus Übersee große Regenwaldflächen dauerhaft zerstört werden und so deren CO2-Speicherkapazität für uns alle verloren geht“, weist Liebl zudem auf den Beitrag der Bio-Landwirtschaft zum Klimaschutz hin. Mit höheren Bio-Anteilen in der Gemeinschaftsverpflegung wird somit auch ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Mehr Bio in der Gemeinschaftsverpflegung als Chance für regionale Bio-Landwirtschaft

Viele Bio-Betriebe setzen bereits auf den Absatz ihrer Produkte in der Gemeinschaftsverpflegung. Österreich hat mit 27 Prozent den höchsten Bio-Anteil an landwirtschaftlichen Flächen in der EU, 23 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich wirtschaften biologisch. Mit Blick auf den Aktionsplan für nachhaltige öffentliche Beschaffung haben sich zahlreiche oberösterreichischen Bio-Betriebe auf die Versorgung von Gemeinschaftsverpflegern ausgerichtet oder beliefern diese bereits mit hochwertigen Bio-Produkten. Für BIO AUSTRIA Bauern wie Leonhard Zauner, Bio-Milchvieh-Betrieb aus dem Mühlviertel ist die teilweise Ausrichtung der Produktion für Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen eine wichtige betriebliche Entwicklungsperspektive. „Bei den getätigten Investitionen auf meinem Betrieb habe ich bereits auf die Belieferung von Gemeinschaftsverpflegern gesetzt. Leider haben sich die Erwartungen in diesem Bereich bisher noch nicht erfüllt. Dafür sind weitere politische Weichenstellungen notwendig“, schildert Leonhard Zauner seine derzeitige Situation.

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  • DI Stefanie Moser

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