Sonnenbrand, Hitzschlag, Sonnenstich – Hitze auf der Weide

Kuh mit Sonnenbrand, (c) Elisabeth Stöger

Sonnenbrand kommt auch bei Tieren vor. Besonders gefährdet sind naturgemäß helle, nicht pigmentierte Tiere sowie die weißen Stellen und Flecken auf der Haut. Auch um die Augen, Nase, am Flotzmaul und an den Ohren sind Tiere äußerst lichtempfindlich. Wenn kein Schatten zur Verfügung steht, dann sollen die Tiere an sonnigen, heißen Tagen nur nachts oder nur in den Vormittagsstunden auf die Weide gehen. Starke Sonnenbrände führen Schmerzen, Blasenbildung und zum Ablösen der Haut. Schlimme Verbrennungen sollen vom Tierarzt behandelt werden. Zur Pflege kann man die betroffenen Stellen mit Lavendelwasser besprühen oder mit Johanniskrautöl einölen.

Sonnenstich und Hitzschlag entstehen durch zu große Hitze und Sonneneinstrahlung von außen. Dadurch gelingt es dem Körper immer schlechter die überschüssige Wärme nach außen abzugeben. Die Wärme bleibt im Körper und führt zu Kreislaufstörungen, zur Austrocknung und zu Störungen im Bewusstsein.

Typische Symptome von Überhitzung und Hitzestress sind:

  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Erhöhte Atemfrequenz, starkes Schnaufen oder sogar Hecheln
  • Schwankender Gang, das Tier scheint „schwindlig“ zu sein
  • Die Tiere stehen vermehrt herum, sie fressen und liegen weniger
  • Die Tiere suchen nach Orten, wo es kühler ist oder wo mehr Luftbewegung ist, sie stehen mit den Beinen in Nassstellen oder in einem Bach
  • Die Anfälligkeit für andere Erkrankungen wie Lungenentzündung oder Euterentzündung steigt, die Fruchtbarkeit leidet

Wenn die innere Körpertemperatur über 40,5°C liegt, wenn das Tier schwankt oder nicht mehr ansprechbar ist, dann besteht Lebensgefahr: rasch einen Tierarzt verständigen.

Sofortmaßnahmen bei Überhitzung:

  • Das Tier sofort in den Schatten bringen
  • Wasser zum Trinken anbieten
  • Schonende Kühlung durch Abwaschen des Körpers mit kaltem Wasser
  • Auf nasse Decke legen oder in einen Bach stellen
  • Vom Tierarzt bekommt das Tier eine Infusion und bei Bedarf Kreislaufmittel

Die Unterstützung mit homöopathischen Arzneimitteln erfolgt z.B. mit Aconit, Belladonna, Cantharis.

Dr. Elisabeth Stöger, Tierärztin, 2024