BIO AUSTRIA an ÖVP und FPÖ: Jetzt handeln, damit Österreich Bio-Land Nummer eins bleibt

Hand mit Getreide
© BIO AUSTRIA
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Regierungsprogramm wird Lackmustest für den Stellenwert einer Ökologisierung der Landwirtschaft für die künftigen Regierungsparteien.

Österreich ist mit 22 Prozent Bio-Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche und einem Anteil von 20 Prozent an den landwirtschaftlichen Betrieben Bio-Land Nummer eins in der EU. „Ob Österreich auch weiterhin das Bio-Musterland in der EU bleiben wird, wird nicht zuletzt davon abhängen, ob die neuen Regierungsparteien ambitionierte Maßnahmen im Regierungsprogramm verankern“, betont BIO AUSTRIA-Obfrau Gertraud Grabmann anlässlich der kürzlich begonnenen Koalitionsverhandlungen der Fachgruppe Zukunft, in der auch der Bereich Landwirtschaft integriert ist. Grabmann appelliert an die zuständigen Verhandlungsteams, „sich des Alleinstellungsmerkmals der österreichischen Landwirtschaft, des hohen Bio-Anteils, bewusst zu sein, in den Verhandlungen entsprechend zu berücksichtigen und die Bio-Landwirtschaft als Speerspitze der nachhaltigen Landwirtschaft weiter zu stärken“.

Konkrete Maßnahmen im Regierungsprogramm notwendig

BIO AUSTRIA hat vor den Nationalratswahlen alle Parteien zu ihren Plänen zur zukünftigen Ausgestaltung der Agrarpolitik, insbesondere im Bereich der biologischen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, befragt. Die nunmehrigen Verhandlungspartner ÖVP und FPÖ haben sich darin zur Bio-Landwirtschaft bekannt. „Dies ist löblich, nun ist es aber an der Zeit, konkrete Maßnahmen im Rahmen eines Regierungsprogrammes zu verankern. Das Regierungsprogramm wird ein Lackmustest dafür sein, welchen Stellenwert eine umweltgerechtere Gestaltung der Landwirtschaft und insbesondere die biologische Landwirtschaft für die beiden künftigen Regierungsparteien tatsächlich haben“, so Grabmann.

Die ÖVP spricht sich in ihrem Antwortschreiben für eine Stärkung der Bio-Landwirtschaft und einen Ausbau derselben „in Richtung 30 bis 35 Prozent“ aus. Des weiteren will sie die biologische Produktion über diverse Maßnahmen im Rahmen eines Bio-Aktionsprogrammes, inbesondere über die Ländliche Entwicklung und das Agrar-Umweltprogramm ÖPUL fördern. Dazu wird auf die Notwendigkeit von Anreizkomponenten bei Umweltmaßnahmen im Rahmen der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) hingewiesen.

Die FPÖ unterstreicht in ihrer Antwort die Wichtigkeit der „Produktion ökologisch wertvoller und gesunder Lebensmittel“, „guter Tierhaltung“ und den „Schutz des Wassers“. Zudem verweist die FPÖ auf die volkswirtschaftliche Bedeutung der Bäuerinnen und Bauern für die Erhaltung der Kulturlandschaft und den Naturschutz und die Potenziale der Bio-Landwirtschaft im Zusammenhang mit Tourismus.

Gesellschaftliche Leistungen der Landwirtschaft honorieren

Bisher war im Zusammenhang mit den Koalitionsverhandlungen – wie auch im Wahlkampf – öffentlich sehr wenig zum Thema Landwirtschaft, erst recht nicht zum Thema Bio-Landwirtschaft, zu vernehmen. „Das ist nicht nur aus Sicht der Bäuerinnen und Bauern, sondern auch aus Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten enttäuschend.

Denn nachhaltige ökologische Landwirtschaft sorgt nicht nur für gesunde Lebensmittel, sondern erbringt auch zahlreiche essenzielle gesellschaftliche Leistungen, wie Biodiversität, Klima- und Grundwasserschutz oder den Erhalt fruchtbarer Böden. Diese Leistungen gilt es im Rahmen der künftigen Ausgestaltung der GAP stärker zu berücksichtigen und diese schrittweise in ein Honorierungssystem für die Produktion von gesellschaftlichen Leistungen umzuwandeln“, so die BIO AUSTRIA-Obfrau abschließend.

Über BIO AUSTRIA:

BIO AUSTRIA ist das Netzwerk der österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern. Als größter Bio-Verband in Europa repräsentiert BIO AUSTRIA die österreichische Bio-Landwirtschaft und vertritt die Interessen der Biobäuerinnen und Biobauern – mit über 12.500 Mitgliedern, 380 Partnerunternehmen in der Wirtschaft und 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Landes- und Bundesebene. Nähere Informationen unter www.bio-austria.at

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