BIO AUSTRIA kritisiert Rückschritt bei Bio-Zielen

Veröffentlicht am 28. April 2025
Gemüse in der Gastronomie
© BIO AUSTRIA/ David Faber

55% Bio in der Gemeinschaftsverpflegung und Umsetzung des Aktionsplans „Nachhaltige Beschaffung“ bleiben essenziell, so Obfrau Barbara Riegler

BIO AUSTRIA zeigt sich enttäuscht über die jüngsten Entwicklungen im Justizministerium, die die gesetzten Bio-Ziele gefährden. Besonders besorgniserregend ist die kolportierte Entscheidung, die verbindlichen Vorgaben für den Einsatz von Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Kantinen zu lockern. Diese Maßnahme stellt einen Rückschritt in der nachhaltigen Beschaffungspolitik dar und gefährdet die Erreichung des Ziels, bis 2030 einen Bio-Anteil von 55% in der Gemeinschaftsverpflegung zu erreichen.

Im Regierungsprogramm 2025 bekennt sich die Bundesregierung ausdrücklich zur Förderung von biologischer Landwirtschaft und nachhaltiger öffentlicher Beschaffung. So heißt es dort: „Der Anteil an biologischen Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung wird schrittweise auf 55% bis 2030 erhöht.“ Dieses klare Ziel ist Teil des Aktionsplans „Nachhaltige Beschaffung“, der die öffentliche Hand verpflichtet, verstärkt auf regionale, saisonale und biologische Produkte zu setzen.

„Das 55%-Ziel für Bio in der Gemeinschaftsverpflegung ist nicht nur ein politisches Versprechen, sondern ein notwendiger Schritt für Klimaschutz, Tierwohl und die Förderung der regionalen Landwirtschaft“, erklärt Barbara Riegler, Obfrau von BIO AUSTRIA. „Die kolportierte Entscheidung des Justizministeriums untergräbt dieses Ziel und gefährdet die Existenzgrundlage vieler Biobäuerinnen und Biobauern.“

Österreichweit werden täglich über 2 Millionen Mahlzeiten in der Außer-Haus-Verpflegung ausgegeben, darunter 425.000 in Bildungseinrichtungen von Kindergärten bis Universitäten. Der Einsatz von Bio-Produkten in der Gemeinschaftsverpflegung bietet nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern trägt auch erheblich zum Klimaschutz bei. BIO AUSTRIA setzt sich daher weiterhin für die Umsetzung des 55%-Ziels sowie des Aktionsplans „Nachhaltige Beschaffung“ ein und fordert die Bundesregierung auf, die kolportierte Entscheidung des Justizministeriums zu überdenken und die ursprünglichen Bio-Vorgaben zu bestätigen.

„Die Gemeinschaftsverpflegung ist ein Schlüsselbereich für die Umsetzung einer nachhaltigen Ernährungspolitik“, so Riegler weiter. „Wir appellieren an alle politischen Entscheidungsträger:innen, die Bedeutung von Bio in der Gemeinschaftsverpflegung anzuerkennen und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um das 55%-Ziel zu erreichen.“

BIO AUSTRIA wird sich weiterhin für die Interessen der Biobäuerinnen und Biobauern einsetzen und fordert alle Akteurinnen und Akteure der Gemeinschaftsverpflegung auf, verstärkt auf Bio-Produkte zu setzen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann eine zukunftsfähige und nachhaltige Ernährung gewährleistet werden.

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