Grabmann: Gemeinsame Agrarpolitik wieder ins Gleichgewicht bringen

Gertraud Grabmann
© Ökosoziales Forum Österreich/APA-Fotoservice/Schedl
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BIO AUSTRIAObfrau diskutiert bei Wintertagung 2018 die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik – Grabmann: ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Landwirtschaft ermöglichen.

„Die Gemeinsame Agrarpolitik ist im Ungleichgewicht, weil sie einseitig auf Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität ausgelegt ist – zu Lasten der ökosozialen Seite. Wir müssen die Waage wieder ins Gleichgewicht bringen. Die neue GAP muss daher eine gleichermaßen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Landwirtschaft zum Ziel haben“, betonte BIO AUSTRIAObfrau Gertraud Grabmann heute, Montag, bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Was braucht die neue GAP?“ anlässlich des Eröffnungstages der Wintertagung 2018 des Ökosozialen Forums im Austria Center Vienna. Diskussions-PartnerInnen waren Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger, Bauernbund-Präsident Georg Strasser und Anton Hübl vom Bayrischen Staatsministerium für Landwirtschaft, in Vertretung des bayrischen Staatsministers Helmut Brunner.

Derzeit müssen nur rund acht Prozent der EU-Mittel in der GAP für Agrar-Umwelt, Klima oder Benachteiligte Gebiete verwendet werden. „Diese Mittel müssen ausgebaut und zielgerichtet eingesetzt werden. Nämlich so, dass die Bäuerinnen und Bauern Leistungen für die Gesellschaft abgegolten bekommen und entsprechend honoriert werden. Die Abgeltung der Produktion sogenannter öffentlicher Güter, wie der Erhalt sauberen Wassers, Klimaschutz, etwa durch Bindung von Kohlenstoff im Boden, oder auch Artenvielfalt mit diesen öffentlichen Geldern ist notwendig, damit die bäuerlichen Betriebe nachhaltig wirtschaften können. Das trägt auch wesentlich zur Einkommenssicherung für die Bäuerinnen und Bauern bei. Denn diese gesellschaftlichen Leistungen können nicht primär über den Produktpreis abgegolten werden“, so Grabmann weiter.

Abschließend verwies die BIO AUSTRIAObfrau darauf, dass Landwirtschaft und KonsumentInnen als Partner betrachtet werden sollten. Bäuerinnen und Bauern seien ein wichtiger Teil der Gesellschaft, das stehe außer Frage. Die VerbraucherInnen unterstützten das Ziel fairer Einkommen für die Bäuerinnen und Bauern. Dies sei etwa auch aus der GAP-Konsultation der Kommission im Jahr 2017 hervorgegangen. „Aber ebenso wollen sie eine ökologisch nachhaltig wirtschaftende Landwirtschaft und die Produktion von Gemeinwohlleistungen. Das kann die Landwirtschaft bieten. Landwirtschaft und VerbraucherInnen müssen am selben Strang ziehen – daher sollte die neue GAP diese Partnerschaft unterstützen“, so die BIO AUSTRIAObfrau.

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  • Markus Leithner MSc.

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