Trockenes Bett für Schweine im Winter

Mutterschweine mit ihren Ferkeln auf Stroh
© Sonja Fuchs

Zwar werden viele Freiland-Schweine nur den Sommer über gemästet, aber es besteht vereinzelt auch Interesse an ganzjähriger Freiland-Schweinehaltung. Damit die Tiere auch im Winter gute Leistungen zeigen, sind trockene Liegeflächen unbedingt notwendig.

Entgegen landläufiger Meinung „verträgt“ jedes Mastschwein – egal ob es sich um eine „Robustrasse“ wie Mangaliza oder um ein „normales“ weißes Hausschwein handelt – trockene(!) Kälte ganz gut. Als Regen- oder Schneeschutz brauchen aber ALLE Schweine eine trockene, zugluftfreie und eingestreute Liegefläche.

Größe der Liegefläche

Der Liegebereich muss so groß sein, dass alle Tiere der Gruppe gleichzeitig darin schlafen können. Er darf aber auch nicht „riesig“ sein, da die Schweine ihn sonst nicht sicher sauber halten. Welche Größe empfohlen ist, zeigt Tabelle 1 auf. Für Mastschweine und tragende Zuchtsauen müssen die Hütten nicht wärmeisoliert sein, wenn sie immer ausreichend mit trockenem Stroh eingestreut sind. Für ferkelführende Sauen und Aufzuchtferkel empfehle ich eine Isolierung der Hütte.

Gekauft oder selbst gebaut?

In jenen Ländern, in denen Freiland-Schweinehaltung häufig ist (in Großbritannien und Dänemark), bieten Firmen fertige Liegehütten an. Sie können aber auch selbst gebaut werden. Dabei ist zu bedenken, dass Schweine ein gutes Gebiss und einen starken Rüssel haben: Die Liegekisten müssen dementsprechend solide ausgeführt sein, zu dünne Bretter werden womöglich zerkaut.

Im Winter entscheidet oft der Standort der Liegekiste über das Wohlbefinden der Tiere. Liegekisten ohne Bodenplatte dürfen auf keinen Fall in Mulden stehen, in denen sich Schmelz- oder Regenwasser sammelt! Auch sollte der Wind den Schnee nicht in die Liegehütte wehen können, der Eingang also weg von der Hauptwindrichtung gedreht werden. Natürlich sind Endmastschweine oder Zuchtsauen deutlich weniger empfindlich als Aufzuchtferkel, aber auch ihnen sollte ein angenehmer Liegeplatz bereitet sein.

Dr. Sonja Wlcek