BIO AUSTRIA NÖ und Wien arbeitet an Informationsangebot zum Thema Herdenschutz, fordert aber auch Wolfs-Bestandsmanagement

©christels

Jüngste Risse im Waldviertel zeigen, dass der Wolf eine ernstzunehmende Herausforderung für die Bio-Landwirtschaft in Niederösterreich darstellt.

Er macht Nutztiere scheu und erschwert die Einhaltung der strengen Auflagen der Weidehaltung, zu der sich BIO AUSTRIA Bäuerinnen und Bauern verpflichten. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu Rissen, wie jüngst in den Bezirken Ybbs und Zwettl.

Die Rede ist vom Wolf, ein Großjäger, der nach langer Abwesenheit wieder in österreichische Gefilde zurückkehrt. Während diese Rückkehr im Sinne der Artenvielfalt begrüßenswert und erfreulich ist, stellt sie für die Landwirtschaft eine große Herausforderung dar.

BIO AUSTRIA Niederösterreich und Wien ist sich dieser Herausforderung bewusst und konsultiert seit Ende Juni Experten wie LKR Dipl.-Ing. Daniel Heindl.

Als größter Biolandwirtschaftsverband stehen wir in der Verantwortung, neben dem Schutz von Wildtieren vor allem auch den Schutz von Nutztieren zu gewährleisten. Das Büro in St. Pölten arbeitet daher intensiv an einer Weiterbildung für unser Beratungsteam, um dem akuten Handlungsbedarf durch umfassende Information über Möglichkeiten des Herdenschutzes gerecht zu werden.

In vielen Fällen können Herdenschutzmaßnahmen maßgeblich zum Schutz der Nutztiere beitragen. BIO AUSTRIA Niederösterreich und Wien setzt sich dafür ein, dass diese Möglichkeiten wahrgenommen und ausgeschöpft werden. Deshalb fordern wir, dass auch die öffentliche Hand ihrer Verpflichtung zur finanziellen Unterstützung der Betroffenen nachkommt.

Wo der Wolf zum Problemfall wird und die Möglichkeiten des Herdenschutzes nicht mehr ausreichen, treten wir zudem für eine Gesetzesänderung auf EU-Ebene ein, die eine gezielte Entnahme von Problemwölfen ermöglicht. Finanzielle Entschädigungen, die derzeit das Einzige sind, was betroffenen Bäuerinnen und Bauern im Falle von Nutztierrissen angeboten werden, können nicht für die emotionale Belastung wiederholter Wolfsangriffe aufkommen.

Hier braucht es ein gut durchdachtes Bestandsmanagement, das den Wolf von menschlichen Siedlungen und Weiden fernhält und ihn dort hält, wo er hingehört – in den Wald.

Für die nächsten Monate sind Informationsveranstaltungen geplant. Wir halten Sie über die Homepage, unsere Newsletter-Aussendungen und die Mitgliederinformation auf dem Laufenden.