EU-Bio-Recht: BIO AUSTRIA begrüßt Vertagung im EU-Agrarministerrat

Hoffnung auf Mehrwert für Bio-Sektor durch Revision verschwindend gering.

Wien (OTS) – BIO AUSTRIA Obmann Rudolf Vierbauch begrüßt die Tatsache, dass gestern, Montag, spätabends beim EU-Agrarministerrat die Abstimmung über den gemeinsamen Kompromissvorschlag zur EU-Bio-Verordnung auf Juni verschoben wurde. „Es ist richtig und notwendig, dass keine voreiligen Beschlüsse unter künstlichem Zeitdruck gefasst werden. Die EU-Bio-Verordnung hat starken Einfluss auf die Vitalität des Bio-Sektors. Ein unausgereifter Kompromiss wäre ein Pyrrhussieg für die lettische Ratspräsidentschaft und würde dem Bio-Sektor in Europa nachhaltigen Schaden zufügen“, so Vierbauch.

Die gestrige Diskussion im Agrarministerrat habe gezeigt, dass der Rat angesichts des völlig ungeeigneten Legislativvorschlags maximal Schadensbegrenzung betreiben, aber keine Verbesserungen im Vergleich zur gegenwärtigen gesetzlichen Regelung erwirken könne. „Die Chance auf einen Mehrwert für den Bio-Sektor durch die Revision der Bio-Verordnung ist nur mehr verschwindend gering“, befindet Vierbauch.

Die gestrigen Diskussionen hätten klar dargelegt, dass es unter den Mitgliedsstaaten nach wie vor große Uneinigkeit über wesentliche Fragen des Verordnungsentwurfs gebe. Dies betreffe insbesondere das Vorhaben, bisher verpflichtende jährliche Kontrollen von Bio-Betrieben durch ein flexibleres System zu ersetzen. Darüber hinaus sehe der aktuelle Vorschlag vor, dass Biobauern für unverschuldete Verunreinigungen ihrer Produkte mit im Bio-Bereich nicht eingesetzten Substanzen zur Verantwortung gezogen werden. Dies auch dann, wenn alle Bio-Produktionsvorschriften eingehalten wurden. „Das ist ein absolutes No-Go. Denn damit würden die Kosten für Verunreinigungen durch Dritte auf die Bio-Betriebe und damit letztlich auf die Konsumenten übergewälzt werden. Biobauern müssen dafür, dass sie keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel verwenden, unterstützt und nicht für unverschuldete Verunreinigungen von Außen bestraft werden“, so der BIO AUSTRIA
Obmann abschließend.

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BA_PM_150512

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