Mastschweine stempeln – Tipps und Tricks

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Alle Mastschweine müssen laut Gesetz mindestens 30 Tage vor dem geplanten Schlachttermin mit einem Tätowierstempel auf beiden Seiten gekennzeichnet werden. Wie das einfach geht, zeigt folgende Fotostrecke.

Nach der Schlachtung müssen die Hälften am Haken von den Klassifizierern dem jeweiligen Mäster zugeordnet werden können. Bei nicht lesbaren Tätowierungen können die Hälften im schlimmsten Fall als konventionelle Schweine abgewertet werden!

Damit das nicht passiert, sind einige wesentliche Dinge zu beachten. Alle hier beschriebenen Schritte sind im Anschluss als Bilder verdeutlicht!

  1. Tätowierfarbe rechtzeitig und in ausreichenden Mengen bestellen. Schlagstempel überprüfen, auch der Schriftzug „BIO“ muss vorhanden sein.
  2. Ziffern und Buchstaben vor dem Stempeln kontrollieren. Leicht verbogene Ziffern oder Buchstaben gerade biegen, abgebrochene oder stark verbogene unbedingt durch neue Ziffern ersetzen!
  3. Ab und zu ein neues Stempelkissen kaufen.
  4. Tätowierfarbe vor dem Gebrauch gut schütteln!
  5. Falls die Tätowierfarbe beim Aufbringen zu dick ist, mit Wasser verdünnen.
  6. Mastschweinegruppe in einen Teil des Stalls oder Auslaufs sperren. Eine Gruppe von bis zu 15 Tiere kann von geübten „Stemplern“ in der Bucht/im Auslauf tätowiert werden.
  7. Eine größere Gruppe muss von einem Stall/Auslaufbereich in einen anderen „geschleust“ und dabei tätowiert werden. Je nach Betrieb kann die „Schleuse“ ein Schwenkgitter, eine Türe, ein Treibgang oder auch die Waage sein. Türen zwischen Stall und Auslauf sind nicht geeignet, wenn die Übersichtlichkeit fehlt: Ein „entwischtes“ Schwein mit gar keiner oder nur einer Tätowierung muss immer im Blick sein! Ebenfalls nicht geeignet sind „Schleusen“, hinter denen sich die erschrockenen Schweine beim Wegspringen verletzen könnten: Keine Tränkenippel, scharfe Kanten oder Stufen!
  8. Schlagstempel im Kissen gut anfeuchten und ihn jeweils auf der rechten oder linken Seite möglichst in der Körpermitte der Mastschweine kräftig aufschlagen. Nicht optimal sind Schläge zu weit vorne (Schulter), zu weit hinten (Schinken) oder unten (Weichteile, Bauch).
  9. Nach dem ersten Schlag sofort auf die andere Körperseite schlagen. Sollte das Schwein davongelaufen sein, gut im Auge behalten, damit man es im nächsten Schritt auf der zweiten Körperseite ebenfalls tätowiert. Auf keinen Fall dazwischen ein anderes Schwein stempeln!
  10. Regelmäßig den Stempel im Stempelkissen nachfärben.
  11. Die Schweine schmieren sich die Farbe gegenseitig auf, im Nachhinein ein nicht tätowiertes Schwein zu finden ist nahezu unmöglich. Jedes Schwein sollte auf jeder Körperseite nur einmal gestempelt sein!
  12. Nach erfolgreichem Tätowieren den Schlagstempel mit dem Hochdruckreiniger auswaschen, Ziffern überprüfen und bei Bedarf gleich nachbestellen.

Viel Erfolg!

Webtipp:

Informationen zum „amtlichen“ Tätowierstempel: www.statistik.at

Autorin: Sonja Wlcek

Fotos: © Gessl