Reform der GAP: BIO AUSTRIA vermisst ambitionierte Weichenstellung für nachhaltige Landwirtschaft in Europa

trockener Boden mit einer kleinen Pflanze
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Vorgeschlagene Kürzung der Mittel für Ländliche Entwicklung grundlegend falscher Ansatz.

Heute hat die EU-Kommission in Brüssel ihre Reform-Vorschläge für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2020 vorgestellt. BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann dazu in einer ersten Reaktion: „Wir vermissen die längst überfällige Weichenstellung in Form einer klaren Ausrichtung der GAP auf eine gleichermaßen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Landwirtschaft.“ Der Vorschlag enthalte zwar unterstützenswerte Ziele und Maßnahmen mit Potenzial, doch werde insgesamt weder ausreichend Priorität, noch Dotierung für die Honorierung einer nachhaltigen Landwirtschaft auf EU-Ebene sichergestellt.

Darüber hinaus kritisiert die BIO AUSTRIA Obfrau die vorgeschlagene Kürzung des Budgets für die Agrarpolitik scharf: „Die Ländliche Entwicklung mit den Agrar-Umweltprogrammen zu beschneiden, ist ein grundlegend falscher Ansatz und ein verheerendes Signal. Nicht Kürzungen sind angebracht, sondern vielmehr ein gezielterer Einsatz der Mittel. Wir dürfen nicht durch Sparmaßnahmen an der falschen Stelle die Zukunft unserer Kinder und Enkel aufs Spiel setzen.“

Die EU-Kommission schlägt vor, in Zukunft im Rahmen der GAP auf europäischer Ebene im Wesentlichen Ziele und Maßnahmentypen zu definieren. Über die konkrete Umsetzung sollen die Mitgliedstaaten weitgehend selbst entscheiden können. „Die vorgeschlagene Gesamtstrategie über beide Säulen der GAP sowie mehr Ergebnisorientierung und Flexibilität um auf nationale Erfordernisse einzugehen, ist durchaus sinnvoll. Allerdings müsste dies mit einer klaren strategischen Gesamtausrichtung einhergehen. So aber bleibt die Reform auf halbem Wege stecken. Es ist davon auszugehen, dass die GAP nach 2020 damit nicht die notwendigen Anreize setzen wird, um Bäuerinnen und Bauern darin zu unterstützen, Umwelt-, Klima- und Tierschutz zu verstärken“, so BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann.

„Der Mitteleinsatz für die Honorierung von Leistungen der Bäuerinnen und Bauern für die Gesellschaft, wie sauberes Wasser, Klimaschutz, Biodiversität oder Tierwohl muss deutlich erhöht werden, um Anreize für eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu setzen. Die Biobäuerinnen und Biobauern sind bereit diese Leistungen für die Gesellschaft zu erbringen und stellen dies täglich unter Beweis“, gibt BIO AUSTRIA Obfrau Grabmann den Vertretern von Mitgliedstaaten, Europaparlament und EU-Kommission für die nun folgenden Verhandlungen mit auf den Weg. „Als Obfrau der Biobäuerinnen und Biobauern Österreichs möchte ich die österreichische Bundesregierung darin bestärken, den bisherigen Weg mit einer starken Ländlichen Entwicklung und einer hohen Priorität für Agrar-Umweltprogramme konsequent weiter zu gehen und auszubauen“, so Grabmann abschließend.

Über BIO AUSTRIA:

BIO AUSTRIA ist das Netzwerk der österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern. Als größter Bio-Verband in Europa repräsentiert BIO AUSTRIA die österreichische Bio-Landwirtschaft und vertritt die Interessen der Biobäuerinnen und Biobauern – mit über 12.500 Mitgliedern, 380 Partnerunternehmen in der Wirtschaft und 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Landes- und Bundesebene. Nähere Informationen unter www.bio-austria.at

 

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  • Markus Leithner MSc.

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