Abkühlung für Milchkühe

© Endfellner
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Johann Endfellner aus Seekirchen hat eine einfache und wirksame Lösung gefunden, um an heißen Sommertagen das Stallklima für seine Kühe zu verbessern. Dafür bekam er den dritten Preis beim Bio-Fuchs 2018.

Zunehmende Hitzetage machen auch im Salzburger Flachgau den Milchkühen zu schaffen. Am Raxingerhof sind Marianne und Johann Endfellner in vielen Belangen auf Tierwohl bedacht. Da die Kühe, wenn sie an heißen Tagen von der Weide kamen, immer sehr gestresst wirkten, kam Hans auf die Idee, ihnen aus einem einfachen Gartensprinkler eine „Dusche“ zu bauen. Schon den zweiten Sommer war diese heuer erfolgreich im Einsatz. Das Wasser dafür wurde schon vorher durch eine Pumpe aus dem nahen Naturteich in den Stall geleitet und hat angenehme 23 bis 24 Grad. Zudem wird kein Trinkwasser verschwendet.

Gute Wirkung

Den einfachen Wassersprinkler für den Garten hat Hans im Lagerhaus gekauft und oberhalb des Wartebereiches vor dem Melkstand montiert. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 40 Euro, die Montage nahm zwei Stunden in Anspruch. Kein starker Strahl, sondern eine stetige Berieselung ist der wohltuende Effekt für die Tiere und im Wasserverbrauch außerdem sehr sparsam. Ein bis zwei Stunden vor dem Melken wird der Wassersprinkler eingeschaltet. Wenn es sehr heiß ist und die Kühe schon um zehn Uhr von der Portionsweide wieder hereinkommen auch früher. Auf diese Weise kann die Temperatur im Wartebereich und im Melkstand um einige Grade gesenkt werden. Es ist zu beobachten, dass die Tiere, die sich im Laufstall frei bewegen können, dort auch bevorzugt liegen. Die Beregnung reduziert zusätzlich die Fliegenbelastung, auch die Bremsen meiden den Stallbereich. Dadurch sind die Kühe ruhiger, was auch das Melken für Tier und Mensch angenehmer macht.

Zudem ist der Ammoniakgeruch im Stall um einiges reduziert, auch auf die im Sommer manchmal schlechtere Zellzahl hat sich die Erfindung positiv ausgewirkt. Dass zusätzlich auch noch die Spalten gespült und die Gülle noch mehr Wasser bekommt, sind nützliche Nebeneffekte.
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Marianne und Johann Endfellner, Seekirchen, Salzburg
23 ha Grünland, 1 ha Acker (Futtergetreide, Futterkartoffeln), Wald
23 Milchkühe mit Nachzucht, Hühner und Mastschweine für den Eigenbedarf