Projekt EIP Weide-Innovationen

aktualisiert: 14. Mai 2025
In den letzten Jahren hat das Interesse an der Weidehaltung kontinuierlich zugenommen. Dies ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter neue gesetzliche Bestimmungen, Marktanforderungen und gesellschaftlicher Druck. Aufgrund der neuen Weidevorgaben sind viele Bio-Betriebe gezwungen, Flächen für die Beweidung zu nutzen, die nur eingeschränkt dafür geeignet sind.
Das Projekt „Weide-Innovationen“ untersucht auf Praxisbetrieben, welche Pflanzenbestände und Weidestrategien für die Beweidung von kleinen Flächen mit einer höheren Tieranzahl, für Hutweiden und Steilflächen, für Flächen in trockenen Gebieten sowie zur Reduzierung des Parasitendrucks auf Schaf- und Ziegenweiden geeignet sind. Darüber hinaus wird analysiert, welche Aspekte (wie Management und Wirtschaftlichkeit) maßgeblich für die Weidehaltung von kälberführenden Milchkühen sind. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen den Betrieben dabei helfen, die Ertragsfähigkeit der Weidebestände zu verbessern und somit langfristig die Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebe zu sichern.
Ziele und Maßnahmen
Arbeitspakete & Team
Fachartikel und Berichte
Broschüren und der Foliensätze
Partner
EIP-AGRI
Bildnachweise
Veranstaltungen
Ziele und Maßnahmen
Die eigens für das Projekt EIP Weide-Innovationen Projekt zusammengeschlossene Gruppe von Biobäuerinnen und Biobauern sowie Fachleuten aus Forschung und Beratung verfolgt folgende Ziele:
- Neues Wissen zur Weidehaltung unter schwierigen Bedingungen in die Praxis bringen.
- Die Ertragsfähigkeit von Weidebeständen langfristig erhalten und aufbauen.
- Die Weidehaltung von Kleinwiederkäuern sowie von kälberführenden Milchkühen forcieren.
- Weidehaltung mit neuen technischen Lösungen erleichtern.
- Bäuerinnen und Bauern sowie BeraterInnen vernetzen, um so voneinander zu lernen.
Folgende Maßnahmen werden unternommen:
- Prüfung von speziellen Saatgutmischungen mit jeweils zwei Etablierungsverfahren auf Praxisbetrieben (auf kleinen, stark bestoßenen Flächen im Trockengebiet und in einer niederschlagsreicheren Region)
- Anlage eines Parzellenversuches auf einem Praxisbetrieb mit simulierten Mob Grazing im Trockengebiet und eines Praxisversuches zur Weidehaltung auf Ackerflächen
- Erhebung Ist-Bestand auf fünf Praxisbetrieben mit Hutweiden und Steilflächen, Erstellung und Umsetzung von standortangepassten Weidekonzepten, Evaluierung Entwicklung Pflanzenbestand
- Erhebung und Darstellung von neuen technischen Lösungen zur Erleichterung der Weidehaltung
- Initiierung einer Stable School mit Praxisbetrieben zum Thema „Bewegungsweide“ inkl. Aufbereitung der Erkenntnisse für die Praxis.
- Prüfung von speziellen Saatgutmischungen mit antiparasitär wirkenden Pflanzen auf Kleinwiederkäuerweiden (Schafe und Ziegen), Beweidungssystem „Top Grazing“
- Erhebung von Praxiswissen zur Weidehaltung auf Kleinwiederkäuerbetrieben
- Online-Erhebung zu den Erfahrungen mit kuhgebundener Kälberaufzucht (mit und ohne Weide), Eruierung möglicher Problemfelder und exakte Prüfung eines Problemfeldes auf Praxisbetrieb
- Gegenüberstellung von wirtschaftlichen Kennzahlen bei kuhgebundener Kälberaufzucht mit Weide mit herkömmlichen Aufzuchtsystemen
- Erstellung von Fachbroschüren und eines Fachvideos (Technik) zu den einzelnen Maßnahmen
- Erstellung eines eigenen Homepage-Portals zur Verbreitung der Ergebnisse
- Workshops auf den Pilotbetrieben zur Weitergabe des gewonnenen Wissens an interessierte PraktikerInnen und MultiplikatorInnen.
All die gewonnenen Erkenntnisse sollen am Ende der Projektlaufzeit viele Betriebe bei der Weidehaltung unterstützen, indem ihnen Lösungsvorschläge auf die Frage wie sie ihre Tiere auf den Weiden unter den am Betrieb gegebenen Bedingungen nachhaltig halten können geboten werden können.
Arbeitspakete und Team
Für das Projekt EIP-Weide-Innovationen hat sich ein umfangreiches Team aus verschiedenen Disziplinen zusammengefunden. Sie bearbeiten 6 Arbeitspakete mit 8 „Unterarbeitspaketen“. Die einzelnen Arbeitspakete haben unterschiedliche Schwerpunkte und werden von einem Fachexperten zum jeweiligen Schwerpunkt geleitet.
Detailliertere Informationen zu den Schwerpunkten, Aktivitäten und Zielen der einzelnen Arbeitspakete erhalten Sie durch Klick auf das jeweilige Arbeitspaket.
Überblick der Arbeitspakete
Fachartikel und Berichte
Im Laufe des Projekts gab es zahlreiche Artikel und Berichte, die zum einen Aufmerksamkeit und Bewusstsein für die Projektinhalte erwecken, aber auch den Fortschritt und die Erkenntnisse des Projekts vermitteln sollen. Einige dieser Berichte können hier nachgelesen werden.
- EIP – Projekt zur Weidehaltung gestartet (BIO AUSTRIA)
- Weidelösungen für schwierige Bedingungen (Raumberg Gumpenstein)
- Neue Wege in der Weidehaltung unter schwierigen Bedingungen (Studia Austria)
- „Lösungen für die Praxis gesucht“: Bericht von Veronika Edler über die Inhalte, erste Ergebnisse und die Wissensvermittlung des EIP-Projekts.
- „Vom Acker zur Weide“: Erfahrungsbericht von Florian und Christine Schießl zur Bewegungsweide.
- „Wie lassen sich Steilfllächen beweiden“? Vorstellung des Arbeitspakets 2.3 Beweidung von Steilflächen und Hutweiden druch Wolfgang Angeringer
- „Parasiten und Witterung sind herausfordernd!“: Beitrag über Familie Trinkl
- Als Weide gut genutzt! – Beitrag über Biohof Harbich
- Einladung zur Stable School
- Bericht über die ersten Treffen der Stable School
- Bewegungsweide optimieren: Pflege und Management sind entscheidend!
- Bewegungsweide: Wie man von anderen Betrieben lernen kann
- Das passende Weidesystem für steile Flächen
- Kuhgebundene Kälberaufzucht in der Milchproduktion: Wenn das Kalb mit der Kuh
Broschüren und Foliensätze
Broschüren
- Anlage und Pflege von intensiven betretenen Weideflächen
- Beweidung in trockenen Regionen und auf Ackerflächen
- Beweidung von Hutweiden und Steilflächen
- Weidehaltung von kleinen Wiederkäuern
- Kuhgebundene Kälberaufzucht mit Weidehaltung
Foliensätze
Die Ergebnisse und Erkenntnisse jeden Arbeitspakets aus dem Projekt wurden in jeweils einem Foliensatz übersichtlich zusammengetragen (pdf-Dateien).
- AP 2.1: Bewegungsweide – Weidehaltung auf kleinen Flächen mit vielen Tieren
- AP 2.2: Innovative Methoden zur Beweidung in trockenen Regionen sowie auf Ackerflächen
- AP 2.3: Beweidung von Steilflächen und Hutweiden
- AP 3.1: Top Grazing – Alternative Weidesysteme für Kleinwiederkäuer
- AP 3.2: Innovative parasitenreduzierende Saatgutmischungen für Kleinwiederkäuerweiden
- AP 4: Weidehaltung von kälberführenden Milchkühen
- AP 5: Wirtschaftlichkeit von Systemen mit kälberführenden Milchkühen
Partner
EIP-AGRI

Die Europäische Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP-Agri) ist ein Konzept zur Förderung von Innovationen in der Land- und Forstwirtschaft.
Ziel der EIP-AGRI ist es, den Austausch zwischen der modernen Forschung und Technologie und der land- und forstwirtschaftlichen Praxis zu verbessern.
Die EIP-AGRI soll zur Schaffung eines wettbewerbsfähigen Primärsektors beitragen, der wichtige Voraussetzungen für die Lebensmittelsicherheit sicherstellt:
- die weltweite Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln,
- ein breites Produktspektrum und diversifizierte Produktionssysteme,
- eine langfristige Versorgung mit unterschiedlichen Rohstoffen für die Herstellung von Lebensmitteln und Nichtlebensmitteln sowie
- eine ausgewogene Wertschöpfungskette
Operationelle Gruppen (OG)
So heißen die Arbeitseinheiten für diese innovativen Projekte. Diese werden von interessierten Akteurinnen und Akteuren aus den Bereichen der Land- und Forstwirtschaft, Forschung, Beratung sowie des Nahrungsmittelsektors gegründet, um entsprechend ihren Interessen gemeinsam Innovationsprojekte umzusetzen.
Die heterogene Zusammensetzung fördert den Austausch zwischen Praktikern und Forschern und hilft, dass Produkt- und Prozessinnovationen schneller in die Praxis umgesetzt werden.
Für das Projekt „Weide-Innovation“ wurde deshalb eigens die „GesbR/ARGE WEIDE-INNOVATIONEN “ gegründet
Das Projekt „Weide-Innovation“ wird über die Europäische Innovationspartnerschaft (EIP-AGRI) gefördert. Ziel von EIP AGRI ist, innovative Ideen im landwirtschaftlichen Bereich zu fördern und somit neues Wissen von der Praxis in die Praxis zu bringen. Langfristig soll damit die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten sichergestellt werden.
Bildnachweise
Sämtliche Fotos und Grafiken wurden von den Mitgliedern der OG und den BetriebsleiterInnen der Praxisbetriebe aufgenommen und lizenzfrei zur Verfügung gestellt.