EOC-Kongress in Wien – die europäische Bio-Bewegung zu Gast

Veranstaltung EOC 2018
© BIO AUSTRIA

Vom 25. bis zum 27. September veranstaltete BIO AUSTRIA mit der IFOAM EU den European Organic Congress 2018, um die Anliegen der Bio-Branche mit Vertretern aus Politik und Verwaltung zu erörtern.

Über 200 Gäste aus ganz Europa folgten der Einladung von BIO AUSTRIA und der IFOAM EU, dem europäischen Bio-Dachverband, zur 12. Europäischen Bio-Konferenz nach Wien. Teilnehmer aus Landwirtschaft, Verwaltung und Politik, Wissenschaft, Verarbeitung, Handel, Umwelt-Organisationen und vielen anderen Bereichen trafen sich in der Bundeshauptstadt zu einem intensiven Austausch mit der europäischen Bio-Branche. Im historischen Ambiente des Billrothhauses wurde den Teilnehmern unter dem Motto „Bio auf jedem Tisch: Mehrwert für Bauern, Konsumenten und die Gesellschaft“ an zwei Tagen ein umfangreiches Programm rund um aktuelle agrarpolitische Themen und natürlich im Speziellen zur Bio-Landwirtschaft geboten. Während das Wetter sich heuer erstmals von seiner herbstlichen und kühlen Seite zeigte, wurden im Inneren des Palais im neunten Wiener Gemeindebezirk heiße Diskussionen geführt.

Fairer Handel

Am ersten Tag des Kongresses standen die Themen Fairness in der Wertschöpfungskette sowie die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik auf dem Programm. Zum Thema „Fair Play und Fair Pay – für ein nachhaltigeres Land- und Lebensmittelsystem in Europa“ diskutierten Oliver Sitar (Generaldirektion Landwirtschaft, Europäische Kommission), Fabio Brescacin (CEO Natura Si), Sophie Tack (Vorstandsmitglied Fair Trade Advocacy Office), Tomas Ignac Fenix (CEJA) sowie BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann. Grabmann betonte in Bezug auf eine aktuelle Gesetzesinitiative der EU, dass unfaire Praktiken für alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, verboten werden müssen. Außerdem sollten nicht nur einige wenige unfaire Handelspraktiken wie es der Vorschlag der EU-Kommission vorsieht, verboten werden, sondern unfaire Handelspraktiken generell. „Darüber hinaus braucht es weitere Initiativen und wir erwarten uns daher, dass die EU-Kommission noch im Laufe des heurigen Jahres eine weitere Gesetzesvorlage zur Transparenz in der Wertschöpfungskette vorlegt“, so Grabmann.

Nach 2020

Anschließend diskutierten Tassos Haniotis (Europäische Kommission), Josef Plank (Generalsekretär im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus), Jan Plagge (Präsident IFOAM EU), Pekka Pesonen (Generalsekretär Copa Cogeca) sowie Herbert Dorfmann (Mitglied des Europäischen Parlaments) über die Ausgestaltung der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für die Zeit nach 2020. IFOAM-Präsident Jan Plagge betonte die Notwendigkeit für eine ambitionierte Zweckwidmung der Mittel für Agrar-Umweltmaßnahmen, an welchen die Bäuerinnen und Bauern freiwillig teilnehmen können sollen. Gertraud Grabmann forderte, dass mindestens 50 Prozent der gesamten Mittel der GAP zweckgebunden werden müssen, um konkrete Leistungen der Bäuerinnen und Bauern für die Gesellschaft wie für den Klima- und Biodiversitätsschutz oder den Erhalt sauberen Wassers zu honorieren.

Viel diskutiert

Der zweite Tag wurde eröffnet von Thomas Snellmann aus Finnland. Die 2013 gegründete REKO-Plattform hat sich binnen weniger Jahre zu einem äußerst leistungsfähigen Instrument entwickelt, um lokale Produzenten und Konsumenten zu verbinden. 2016 wurden über die einfache Facebook-Seite 3700 Produzenten und 250.000 Konsumenten zusammengebracht. Der Gesamtumsatz mit über REKA vermittelten Produkten lag dabei bei 30 Millionen Euro, wobei dafür weder für die Produzenten noch für die Konsumenten extra Kosten anfallen. Der Bio-Anteil bei REKA liegt mit annährend fünfzig Prozent circa dreißig Mal höher als im finnischen Lebensmittelhandel.
Im Laufe des Tages wurden in Podiumsdiskussionen und Workshops die Durchführungsbestimmungen der neuen EU-Bio-Verordnung, die Möglichkeiten zur Anwendung von Methoden zur Berechnung der „wahren Kosten“ von Land- und Lebensmittelwirtschaft sowie neue ökonomische Modelle zur Ökologisierung der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion behandelt.

Im Anschluss an den Kongress wurde eine ganztätige Exkursion zu Bio-Betrieben in Niederösterreich angeboten. Etwa 50 Teilnehmer wurden von Johannes Gutmann durch das Unternehmen Sonnentor in Sprögnitz geführt, genossen einen Besuch auf dem ältesten Weingut Österreichs, dem bio-dynamischen Betrieb Nikolaihof Wachau und informierten sich auf dem Betrieb von Alfred Grand in Absdorf über die Bio-Humusproduktion und den pfluglosen Ackerbau im Tullnerfeld. Das Programm sorgte für nachhaltige Eindrücke aus Österreich.

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